Das kleine Museum an der Rue de Furstenberg im Quartier Germain-des-Prés hat seinen besonderen Reiz darin, dass es auch das Atelier des Meisters beherbergt. Hier lebte und arbeitete Delacroix ab 1857 bis zu seinem Tod.
Eugène Delacroix mit 26
von Thales Fielding (1793-1837),
gemalt 1824.
Den Ort hatte er sich ausgesucht, um nahe bei der Kirche Saint Sulpice zu sein, wo er an der Dekoration der Kapelle arbeitete. In seinem Atelier und im kleinen Museum sind seine grossen Werke natürlich nicht zu finden – sein berühmtestes Bild hängt im Louvre: Die Marianne oder wie das Werk offiziell heisst: «La Liberté guidant le peuple» von 1830.
Das Museum ist einem besonderen Thema gewidmet: dem Kopieren. Das Kopieren von Meistern war eine unerlässliche Übung im Rahmen der traditionellen akademischen Ausbildung. Delacroix war ein sehr talentierter Kopist, der Stunden und Tage im Louvre verbrachte, um Rubens, VanDyck und Goya zu kopieren.
Umgekehrt wurde er auch selber Quelle der Inspiration für seine Zeitgenossen und sogar von Künstlern nach seiner Zeit. Das schönste Beispiel dafür sind natürlich Picassos «Femmes d'Alger», die punkto Berühmtheit das Original weit in den Schatten stellen. Diese «Kopie» ist im Museum natürlich nicht zu sehen. Sie hängt irgendwo in einem Privatgemach und wurde für 179 Millionen Dollar bei Christie's ersteigert...