Ausstellung im Aargauer Kunsthaus, Aarau

vom 6.-11. März 2018

 

«Blumen für die Kunst» in Aarau


Als das Aargauer Kunsthaus 2014 die Idee gebar, ihre Kunstsammlung mit Blumen zu «garnieren», ahnte wohl noch niemand, dass dieser Einwochen-Event dereinst zu einem Publikumsrenner werden würde. Doch schon 2016 verzeichnete die Ausstellung über 10'000 Eintritte. Nun, 2018 in seiner fünften Auflage, stürmten die Besucherinnen (ja, es sind überwiegend Frauen) das Kunsthaus förmlich.

 

 

besucherinnen

 

Die Idee, die hinter der Ausstellung steht, ist verblüffend einfach. Man lädt Floristinnen – Meister wie Jungtalente – dazu ein, ein Kunstwerk aus der Aarauer Sammlung mit Blumen zu «interpretieren», heisst: Die Blumenkünstler nehmen die Wirkung eines Bildes auf und antworten darauf mit einem Blumenarrangement. Dieses kann sich auf den Inhalt des Bildes beziehen, auf die Form, die Farbe, auf eine verdeckte Aussage – oder auf was auch immer. Die Ansätze dazu sind weitläufig – das macht den Reiz dieses Dialogs aus.

 

 

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>Aargauer Kunsthaus, Aarau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hodlers Tänzerin und tanzende Vasen

 

Myrta Frohofer heisst die Meisterfloristin aus Unterengstringen, die Ferdinand Hodlers Tänzerin aus dem Jahr 1912 interpretiert.

 

Die Basis bilden dabei die unterschiedlich angeordneten und «tanzenden» blaugrünen Vasenkonen – im Ton passend zum Kleid der Frau – und nehmen den Rhythmus der Tänzerin auf. Zudem sollen die vielen verschiedenen Rottöne des Bouquets die Leidenschaft des Tanzes verkörpern, das feu sacré.

 

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Patrick Rohner abstrakt – Lisa naturalistisch

 

Das Gemälde des 1959 geborenen Künstlers soll eine Landschaft darstellen, oder zumindest die Struktur einer Landschaft. Die Floristin Lisa Pellanda aus Losone – als Jungtalent bezeichnet – übersetzt die im Bild vorkommenden Strukturen mit einer Farbenfülle aus exotischen Pflanzen.

 

 

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Edouard Vallets morgendlicher Berg

 

Der Westschweizer (1876-1929) bildet in seinem Gemälde die Pointe de Mandelon und das Walliser Dörfchen Riod ab – in frühlingshafter Stimmung. Dazu passt perfekt die ebenso frühlingshafte Bergwiese des Meisterfloristen Urs Iten aus Wettingen. Aus der Perspektive des Fotografen wachsen die jungen Pflanzen direkt ins Bild. Fehlt nur noch das Vogelgezwitscher.

 

 

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Ugo Rondinone: Jahresringe?

 

Vielleicht hat der Künstler – es ist eine Airbrush Arbeit – tatsächlich an Jahrringe in Bäumen gedacht. Vielleicht auch nicht. Jedenfalls sahen die beiden ihn ergänzenden Floristinnen (Claudia Lischer und Annina Ruch aus St. Moritz) dieses Bild vor Augen. Und nahmen dazu die leuchtenden Farben des Kreises für ihr Arrangement auf.

 

 

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Der fünfte Teil eines Landschaftsbildes

 

Die vier kleinen Landschaftsbilder im Hintergrund stammen von Alfred Wirz (*1952). Er nennt sie einfach «4-teiliges Landschaftsbild», 1988. Der Meisterflorist Ondrej Vystrcil aus Bremgarten fand, man könnte dem Vierteiler noch ein weiteres Element beifügen: einen künstlerisch gestalteten Baum aus Magnolien, Spirea und Prunus.

 

 

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Fotos / Diashow

 

 

Sonderausstellung «Blinde Passagiere», 27.1-15.4.18.
Eine Reise durch die Schweizer Malerei.

 

 

Das Aargauer Kunsthaus nutzt den «blumigen» Publikumserfolg geschickt aus: Im Sog der Blumen präsentiert es in einer Sonderausstellung Werke von Schweizer Künstlern,
die sonst im Keller des Hauses ein tristes Dasein fristen.
Jetzt bekommen sie endlich ein grösseres Publikum.

 

«Blinde Passagiere» ist im Wesentlichen eine Neuauflage der

Ausstellung von 2013, die damals «Stille Reserven» hiess. Stille Reserven im Depot – jetzt sind es «Blinde Passagiere» im Schiffsbauch, die endlich mal die oberen Decks erreichen können.

 

 

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Schweizer Perlen aus dem Depot

 

Manche Kunstwerke schaffen es nie aus dem Keller des Kunsthauses. Aber oft liegt das nur daran, dass sie keine Hodlers oder Vallottons sind.

 

Die Ausstellung «Blinde Passagiere» gibt ihnen eine neue Chance. Klar, nicht alle jetzt Gehängten sind Spitzenwerke. Aber einige davon hätten einen Stammplatz im Kunsthaus durchaus verdient.
Bild: Niklaus Stoecklin (1896-1982).
Foscola (italienische Tänzerin), 1918.

 

>Fotos «Blinde Passagiere»

 

 

 

 

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