Apollon, Gott der Künste


Apollon ist ein Sohn des Göttervaters >Zeus und der Göttin Leto. Er gehört zu den Olympischen Göttern und damit zu den zwölf Hauptgöttern des griechischen Pantheons.

 

apollon

Apollon (griechisch), Apollo (römisch).

 

 

Als Gott hat er unzählige Funktionen. Seine wichtigsten sind: Gott des Lichts, des Frühlings, der Künste, der Dichtkunst, der Musik, der Heilung, der Weissagung. Ihm hat man das Heiligtum in Delphi geweiht, die bedeutendste Orakelstätte der Antike.

 

 

Er kann auch anders

 

Als Gott der Heilkunst bewahrt er sein Volk vor Pestepidemien. Aber er kann auch anders. Manchmal schickt er selbst Krankheit, Tod und Vernichtung. Wie zum Beispiel im Trojanischen Krieg. Da sendet er die Pest ins Lager der Griechen, weil diese die Tochter des Apollonpriesters gefangen genommen und versklavt haben. Und weil er auch der Gott der Bogenschützen ist, greift er im Trojanischen Krieg – er steht auf der Seite der Trojaner – auch schon mal persönlich ein, durch gezielte Bogenschüsse.

 

 

Apollons neun Musen

 

Seine Musen begleiten ihn ständig und erfreuen ihn mit ihren Künsten. Jede hat ein anderes Talent. Und wieso sind es gerade neun? Es war der griechische Historiker Hesiodos, der diese Zahl um 700 v. Chr. erfand und gewissermassen so festschrieb.

 

 

Die neun Statuen in der Albertina

 

Es sind Nachbildungen des italienischen Bildhauers >Antonio Canova, ausgeführt von Akademieprofessor Joseph Klieber um 1825. Die Sandsteinfiguren haben eine technisch anspruchsvolle, hochwertige Oberfläche aus Bleiweiss, was sie wie Marmor erscheinen lässt.

 

Diese Statuen stehen überlebensgross im ehemaligen Speisezimmer des Palais von Erzherzog Albrecht, in dem heute das Wiener Museum >Albertina untergebracht ist.

 

 

Die Sache mit dem Lorbeerkranz

 

In Apollon-Abbildungen und Skulpturen trägt er meist einen Lorbeerkranz. Das geht auf eine Erzählung des römischen Dichters Ovid (43 v. Chr. bis 17 n. Chr.) zurück, der in seinem dichterischen Hauptwerk, den «Metamorphosen», über die Legende von Apollon und Daphne berichtet. Apollon begehrt Daphne, aber die wehrt sich, in dem sie sich in einem Lorbeerbaum verwandelt...

 

 

 

>mehr über Apollon und Daphne

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Apollon und seine neun Musen

euterpe

 

Euterpe

«Die Erfreuende»

 

Angespannt und konzentriert öffnet die Muse der Musik ihre Schriftrolle, um die darin aufgeschriebenen poetischen Gedichte zu deklamieren, untermalt vom Spiel der Doppelflöte, die man auch Aulos nennt.

terpsichore

 

Terpsichore

«Die im Reigen Tanzende»

 

Den Rocksaum verführerisch nach oben ziehend, präsentiert sich die Muse des Tanzes in beschwingter und anmutiger Tanzhaltung. Sie posiert mit dynamisch gedrehtem, perfekt ausbalanciertem Körper, der von ihrem eng anliegenden Gewand geschmeidig zart umhüllt wird.

Polyhymnia

 

Polyhymnia

«Die Hymnenreiche»

 

Die Muse der lyrischen Dichtkunst fordert mit erhobenem Zeigefinger zum rhetorischen Disput heraus, dem sie aufgrund ihres vielfältigen Repertoires gelassen und fröhlich, doch mit dem notwendigen Mass an Konzentration entgegenblickt.

kalliope

Kalliope

«Die Schönstimmige»

 

In würdevoller, aufrechter Haltung strahlt die Muse der epischen Dichtkunst Ruhe und Feierlicheit aus. In ihrem Buch sind die heroischen Taten aus der Aenäis, Illias und Odyssee vermerkt, deren Verkündigung sie mit einem Posaunenstoss beginnt.

erato

 

Erato

«Die Liebevolle»

 

Mit sehnsuchtsvollem, in die Ferne schweifendem Blick hält die Muse der Liebesdichtung Ausschau im Reich der Liebenden. So zart wie sie den Pfeil des Eros in Händen hält, so zärtlich sind ihre Worte. Begleitet vom Klang der Kithara schildert sie die Liebesbeziehungen der Helden und Götter.

Thalia

 

Thalia

«Die Blühende»

 

Leichtigkeit, Unbeschwertheit und Heiterkeit werden bei der Muse der Komödie sinnlich erfahrbar. Die lachende Maske weist auf den fröhlichen Inhalt ihres Gesanges hin. Doch ist Vorsicht geboten; denn ihr schelmischer Witz kann sehr schnell aus dem unbedarften Zuhörer einen Narren machen, worauf der Stab des Harlekins verweist.

melpomene

 

Melpomene

«Die Singende»

 

Ein entschlossener, strenger Blick sowie eine hochpathetische Körperhaltung kennzeichnen die Muse der Tragödie.
Der Dolch und die Herrscherkrone symbolisieren den Verlust des Glückes und das Unglück der Menschheit. Der Dolch steht auch für ihre Entschlossenheit und den Willen, das Unglück zu überwinden.

 

klio

 

Klio

«Die Rühmende»

 

Mit nachdenklichem, ernsten Blick gedenkt die Muse der Geschichtsschreibung der vergangenen, in ihren Schreibtafeln festgehaltenen Heldentaten und sinniert in weiser Vorausahnung des Zukünftigen über den letztlich unveränderbaren Lauf der Geschichte.

urania

 

Urania

«Die Himmlische»

 

Behutsam über den Himmelsglobus streichend, weist die Muse der Astronomie auf die Harmonie in der himmlischen und göttlichen Sphäre hin. Im Gegensatz dazu steht ihr Wissen um die Disharmonie auf Erden, die sich in ihrem melancholischen, leicht gesenkten Haupt mit dem nach innen gewandten Blick niederschlägt.

   

 

 

 

klio