Rembrandthaus Amsterdam


Fast zwanzig Jahre lang lebte Rembrandt in diesem Haus in der Nähe der Amstel, von 1639 bis 1658. Als er es aufgeben musste, war das ein trauriges Ende: Er war bankrott, das Haus wurde versteigert.

 

Es hatte danach mehrere Besitzer und wurde erst 1906 von der Stadt aufgekauft und einer neu gegründeten «Stiftung Rembrandthuis» übergeben. Man versuchte dann, das Gebäude und die Zimmer in den Zustand des 17. Jahrhunderts zu bringen, was allerdings nicht umgesetzt werden konnte. Dennoch kann sich der Besucher mit etwas Fantasie gut vorstellen, wie der Künstler hier gewohnt und gearbeitet hat. Heute ist das Haus ein Museum.

 

 

rembrandthuis

Das Rembrandthuis am Zwanenburgwal, einer
Gracht in der Nähe der Amstel.

 

airview

Spektakuläre Lage an der Jodenbreestraat 4,
eingefasst von Kanälen und Grachten.

 

 

Das Rembranthuis als Museum wurde 1911 dem Publikum übergeben, eröffnet durch die niederländische >Königin Wilhelmina.

 

Heute werden die (im 20. Jahrhundert renovierten) Räume so präsentiert, dass man sich das Leben des berühmten Künstlers gut vorstellen kann. Wo er seine Besucher empfing, wo er gewohnt, wo er gegessen und geschlafen hat, wo er gezeichnet und gemalt hat, wo seine Druckerpresse stand.

 

Sogar einen Einblick in die von ihm verwendete Radiertechnik bekommt man, und auch, welche Malutensilien er verwendete und wie er die Farben herstellte. Zudem zeigt das Museum eine Sammlung von Radierungen und einige Gemälde des Meisters, ausgeliehen vom Rijksmuseum.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Rembrandt (1606-1669). Selbstporträt, 1639.

 

 

innenhof

Der Innenhof seines des Hauses an der Jodenbreestraat.
 

 

 

1639: Rembrandt kauft ein Haus

 

Das Selbsporträt stammt aus dem Jahr, in dem er sich das Haus in Amsterdam kauft. In dieser Stadt lebt er schon seit 1631 – er hat sich dort in die Werkstatt des Kunsthändlers Hendrick van Uylenburgh eingekauft.

 

1634 heiratet er dessen Nichte, die Saskia van Uylenburgh. Von reichen Kaufleuten erhält er Aufträge für Porträts, es geht ihm finanziell ganz gut, er kann sich sogar eine Kunstsammlung leisten. Aber aus dem Vollen schöpfen kann er nicht.

 

Als er 1639 das Haus an der Jodenbreestraat kaufen will, muss er einen Kredit aufnehmen. Mit dessen Rückzahlung hapert es.

 

1642 stellt er sein berühmtestes Werk fertig:
>Die Nachtwache
. Im selben Jahr stirbt seine Frau Saskia, es trifft ihn hart, er verliert die Lust am Malen. Die Produktivität leidet. Er gerät in Geldnot, muss Schulden machen. Schliesslich wird er für zahlungsunfähig erklärt, ist bankrott. 1658 wird sein Haus versteigert, aber der Erlös reicht nicht für die Begleichung der Schulden. Der Künstler zieht sich in ein Armenquartier zurück, in die Rozengracht.

 

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empfang

Empfang.

 

Gäste empfangen

 

Durch diese robust gesicherte Tür traten die Gäste in Rembrandts Haus ein. Das Empfangszimmer war gleichzeitig Ausstellungssraum für die Bilder, die zum Verkauf standen. Die wartenden Gäste konnten auf Stühlen Platz nehmen und die Bilder studieren.

 

kueche

Küche und Schlafstelle der Magd.

 

Küche – und ein Bett für die Magd

 

Die Küche muss der wohnlichste Raum des Hauses gewesen sein – hier war es schön warm, weil ständig ein Feuer unterhalten wurde. Gekocht wurde auf offenem Feuer. Hier assen aber nur die Dienstboten, für den Künstler und seine Frau Saskia wurde im oberen Stock serviert. In der Ecke der Küche das Bett der Magd.

 

 

arbeiten

Das kleine Atelier.

 

Mehrere Arbeitsräume

 

Das Haus verfügte neben Wohn- und Schlafräumen noch über mehrere Arbeitsräume, in denen Pressen und Druckmaschinen eingesetzt wurden. In zwei grösseren Ateliers fanden sich die Vorlagen für Stillleben, die beim Unterricht gebraucht wurden, die rohen Bilderrahmen sowie die Malutensilien.

 

>Tubenfarben gab es damals noch nicht, die Farben mussten vom Künstler selbst hergestellt werden. Ins kleine Atelier im obersten Stock zog sich Rembrandt zurück, wenn er in Ruhe arbeiten wollte.

 

 

radierung

Rembrandt. Blick auf Amsterdam, 1640-41.

 

Nicht nur Gemälde – auch Radierungen

 

Bekannt ist Rembrandt heute vor allem als Maler, doch erlangten auch seine Radierungen hohe Anerkennung. Mit seiner Radiertechnik produzierte er Werke aller Art: Porträts, Landschaften, Genreszenen wie auch religiöse Sujets. Er schuf rund 360 Radierungen, die eine grosse Verbreitung hatten und zu seiner Bekanntheit beitrugen.

 

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Fotos Rembrandt-Haus

 

 

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