Die berühmteste Kathedrale Deutschlands. Sie wurde 1996 von der UNESCO als eines der europäischen Meisterwerke gotischer Architektur eingestuft und zum Weltkulturerbe erklärt. Man stellt sich natürlich vor, dass der Kölner Dom «schon immer» da war und auch immer schon so ausgesehen hat wie heute. Hat er aber nicht.
Westfassade.
Zwar wurde schon 1248 mit dem Bau begonnen – aber vollendet wurde das Werk erst 1880. Und was man sich kaum vorstellen kann: Jahrhundertelang stand er ohne Türme da – eine Kathedrale ohne Türme, nur mit Turmstümpfen.
Dabei gab es die Pläne für die Westfassade (Bild) mit den Türmen schon 1370. Erst im 19. Jahrhundert ging es dann weiter – dann aber zügig. Denn nun konnte man von modernen Stahlkonstruktionen, wie sie beim Bau des Eiffelturms angewandt wurden, profitieren.
Und dank dem Einsatz einer Dampfmaschine konnten die Werksteine nun flott nach oben befördert werden, jetzt lief es plötzlich. In Rekordzeit waren die 157 Meter hohen Türme bis 1880 fertiggestellt.
Westportal.
Nach weiteren zwanzig Jahren war auch das aufwendige Fussbodenmosaik im Chor vollendet. Das
war 1899.
Im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben die Stadt Köln fast vollständig, nur der Dom blieb verschont. Er bekam zwar auch etwa 70 Bombentreffer ab, aber er blieb standhaft. Man sprach vom «Wunder von Köln».
Bis zum 700. Jahrestag der Grundsteinlegung – 1948 – konnte der Chor wieder nutzbar gemacht werden. Die Wiederherstellung des Lang- und des Querhauses dauerte bis 1956 und die letzten sichtbaren Kriegsschäden wurden bis 2005 beseitigt.
Titelbild (Ausschnitt)
Der Schrein des Heiligen Engelbert aus
dem Jahr 1633. Silber, teilweise vergoldet.
Zu sehen in der Schatzkammer des Doms.
Vortragekreuz, |
Prunkvolles in der Schatzkammer des Doms
Eines der ältesten Kunstwerke der Schatzkammer ist dieses Vortragekreuz aus dem 13. Jahrhundert. Aus vergoldetem Silber, dazu mit Edelsteinen geschmückt und mit Emailplatten bestückt, die eine Kreuzigung, Maria und Johannes, Engel und Adler zeigen.
Vortragekreuze wurden jeweils beim feierlichen Einzug zur Messfeier vorangetragen. Bei einigen konnte das Kreuz von der Tragstange abgenommen und auf den Altar gestellt werden.
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Schwert und Gotischer Bischofsstab, 1322. |
Insignien der weltlichen und geistlichen Macht
Während das Kurschwert die weltliche Gewalt des Kölner Erzbischofs verkörpert, ist der Bischofsstab die Insignie der geistlichen Welt. Der Stab entstand zur Weihe des neuen gotischen Domchors am 27. September 1322, das Schwert in der Amtszeit des Erzbischofs Hermann von Hessen (1480-1508).
Silber, teilweise vergoldet. |
Monstranz, 1657. Reines Gold und Silber, Perlen, Bergkristall, Edelsteine. |
Die Prunkmonstranz
Was ist eine Monstranz? Ein liturgisches Schaugefäss mit einem Fensterbereich, in dem eine Hostie präsentiert wird. Diese hier ist aus reinem Gold und mit Edelsteinen verziert. Gestiftet vom Kölner Erzbischof Maximilian Heinrich. Die Kronen über dem Schaugefäss sind ein Geschenk des Domdechanten Franz Egon von Fürstenberg. Als der Domschatz 1975 geplündert und teilweise zerstört wurde, mussten Teile der Monstranz rekonstruiert werden. |
Schrein des hl. Engelbert, 1633. Silber, teilweise vergoldet. |
Schrein des heiligen Engelbert, 1633
Der Schrein zeigt an den Schmalseiten die Anbetung der Könige und Christus als Weltenherrscher. An den Langseiten sind zehn heilige Kölner Bischöfe dargestellt. Auf dem Deckel werden die Wundertaten des heiligen Engelbert gezeigt.
Die grosse Figur auf dem Deckel stellt den hl. Engelbert dar. Er gilt als der Heilige der Gegenreformation und wurde im 17. Jahrhundert neu belebt.
Er ist auch der Schutzpatron der katholischen Partei im >Dreissigjährigen Krieg.
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Diakon mit Reliquiar des Königs Melchior, 1900. Silber, vergoldet.
Gläsernes Reliquiar.
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Reliquiar des Königs Melchior
Er ist einer der >Weisen aus dem Morgenland, die von einem Stern zur Krippe in Bethlehem geführt wurden, den Jesusknaben anbeteten und ihm als Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe darbrachten.
Die Reliquien der Heiligen Drei Könige sollen im sechsten Jahrhundert von Konstantinopel nach Mailand überführt worden sein. Nach der Zerstörung Mailands schenkte Kaiser Friedrich Barbarossa die Reliquien seinem Kanzler Erzbischof Rainald von Dassel, der sie 1164 feierlich in seine Kathedrale, den Kölner Dom, überführte. Sie ruhen im Dreikönigsschrein.
Was in diesem gläsernen Reliquiar enthalten ist, wird nicht beschrieben.
Melchior ist auch der Stadtpatron von Köln, der Schutzpatron der Pilger und Reisenden, er hilft gegen Zauberei, Epilepsie, Gewitter und Hagel.
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Fotos Kölner Dom und Schatzkammer
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