Ausstellung «Incognito»
vom 30.10.2015 bis 7.2.2016
im Kunsthaus Zürich.
Dem im Elsass aufgewachsenen Tomi Ungerer wurde schon als Kind aufgezeigt, wie gewalttätig die Welt sein kann:
Mit 9 hatten ihn die deutschen Besatzer gezwungen, nur noch deutsch zu sprechen, mit 14 – nach dem Sieg der Alliierten 1945 – durfte er auf Befehl der Franzosen nur noch französisch sprechen... – nicht einmal mehr elsässisch. Kein Wunder, hatte er nur noch einen Drang: Weg von hier!
1956 wanderte er in die USA aus und begann dort seine Künstlerlaufbahn als Illustrator, Cartoonist und Grafiker.
Schon bald stellte er die dort herrschende Doppelmoral, die Gesellschaft und den Vietnamkrieg an den Pranger, setzte sich für Menschenrechte und gegen Rassismus ein und spielte seinen Part in der sexuellen Revolution jener Zeit – mit zum Teil heute noch anstössig wirkenden Zeichnungen und Collagen.
1976 bis zu seinem Tod lebte er abwechselnd in Strassbourg und in Irland. Am 9. Februar 2019 verstarb Tomi Ungerer in Cork, Irland.