Wer ist Florence Jung? Keine Ahnung. Das Büchlein, das ich an der Reception des Helmhauses bekomme, hilft nicht weiter. Es enthält nur die Anleitung, wie ich die Kunsträume abschreiten soll. Kein Wort über die Künstlerin. Es heisst, sie wolle sich nicht outen. Lasse sich weder ablichten noch interviewen. Aber: Es soll sie geben, in Fleisch und Blut.
Also. Ich folge dem Büchlein durch die Kunsträume. Kunsträume? Von wegen. Da hängt kein Gemälde, keine Zeichnung. Nichts. Nur weisse Wände, blütenweiss. Und weisse Türen.
An der ersten Türe ein Schild: Luca Bruelhart oder Lukas Bruhlhard. Und wer soll das sein? Ich google und finde: einen Unternehmensberater namens Lukas Brülhart. Nicht was ich suche. Die Türe ist eh verschlossen, in dem Raum gibt es also keine Antworten.
Zur nächsten Türe. Unverschlossen. Ein riesiger Raum. Ein Mann bewacht den Zugang zum nächsten Raum. Still und schweigsam. Aus dem ist nichts herauszuholen. Immerhin lässt er mich passieren und steckt mir dabei ein winziges Fetzchen Papier zu. Mit einer Telefonnummer drauf. «Ruf hier sofort an!» sagt der Mann.
Nun stehe ich im nächsten Raum – natürlich leer und weiss wie die anderen, schon keine Überraschung mehr – mit dem Zettelchen in der Hand. Und ertappe mich dabei, wie ich doch tatsächlich anrufe... so wie mir der Mann aufgetragen hat: 077 512 72 28.
Helmhaus Zürich.
Helmhaus Zürich.
Nichts als leere, weisse Räume.
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