Die Sonderausstellung im Kunsthaus Zürich enstand in Zusammenarbeit mit dem Museum of Modern Art (MoMA) New York, wo sie im Anschluss zu sehen sein wird.
Francis Picabia um 1909-1915.
Von Francis Picabia stammt die Aussage
«Unser Kopf ist rund, damit das
Denken die Richtung wechseln kann».
So wechselhaft hat er auch gemalt. Und so verlief auch sein Leben. Picabia ist ein Zeitgenosse von Picasso, erreichte aber nie dessen Berühmtheit.
1879 als Sohn eines adligen Kubaners und einer Französin in Paris geboren, besuchte er die Ecole des Arts Décoratifs und verschrieb sich zunächst dem impressionistischen Stil. 1903 stellte er erstmals im Salon d’Automne und im Salon des Indépendants aus. Seine erste Einzelausstellung hatte er in der Galerie Haussmann in Paris im Jahr 1905.
Seine Kontakte zu Künstlern wie Fernand Léger, Albert Gleizes, Marcel Duchamp, Juan Gris, Joan Mirò blieben nicht ohne Folge – Picabia liess sich von allen inspirieren und versuchte sich in allen Stilen. Er gilt deshalb als exzentrischer Künstler, der sich keinen Vorgaben unterordnen wollte, weder künstlerischen noch politischen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte er angeklagt werden, mit den Deutschen kollaboriert zu haben (weil er während des Vichy-Regimes der Résistance nicht beigetreten war). Zum Prozess kam es indessen nie, weil er kurz zuvor einen Schlaganfall erlitt. 1951 folgte ein zweiter, der zu Lähmungserscheinungen führte.
Zwei Jahre später starb er, 74-jährig. Er
ruht auf dem Cimetière de Montmartre.