Ausstellung «Die Sonne kommt näher»
im Haus Konstruktiv Zürich, 6.2. - 13.9.2020
Er kommt in Nordrhein-Westfalen zur Welt und erlebt als Teenager die fürchterlichste Zeit des Krieges. Hat noch Glück, dass er nicht zwei Jahre früher geboren wird, sonst wäre er noch zum Frontdienst eingezogen worden. Er kommt zwar 1944 noch als Flakhelfer zum Einsatz und sogar noch in Kriegsgefangenschaft, überlebt das Ganze aber immerhin unversehrt.
Nach dem Krieg kann er an den Kunstakademien in München und Düsseldorf studieren und macht in Köln das Staatsexamen in Philosophie. Und findet dann, die Kunst müsse «neu erfunden» werden. Mit Heinz Mack gründet er die Künstlergruppe «Zero» (Nullpunkt der Kunst) und geht jetzt neue Wege.
In die Malerei will er jetzt Licht und Feuer einfliessen lassen. 1959 beginnt er mit seinen Rauchbildern, bei denen Spuren von Russ und Rauch eine wichtige Rolle spielen. Dann folgen seine «Lichtbalette» und die Experimente mit Luftskulpturen.
Studie mit Luftskulpturen.
1964 übernimmt er an der Universität von Pennsylvania eine Gastprofessur und übersiedelt 1965 nach New York.
1968 organisiert er die ersten «Sky Events», bei denen er seine Luftskulpturen steigen lässt. 1972 ist er der künstlerische Leiter der Eröffnungs- und Schlussfeier der Olympischen Spiele in München. Im gleichen Jahr wird er Professor of Visual Design in Massachusetts.
1981 organisiert er die erste Sky Art Conference, 1985 nimmt er an der Biennale in Sao Paulo teil. Das Kunstmuseum Düsseldorf zeigt 1996 eine Retrospektive des Künstlers der Jahre 1952 bis 1996.
Unter dem Titel «Blue Planet» setzt er sich für den Erhalt unseres Blauen Planeten ein und fordert: «Keep the Blue Planet green!».
2014 – es ist sein Todesjahr – erhält er den Deutschen Lichtkunstpreis des Kunstmuseums Celle. Er stirbt im Alter von 86 Jahren während einer Taxifahrt in Berlin.
Titelbild
Otto Piene (1928-2014), Inflatables.