Das imposante Gebäude sieht aus wie ein griechischer Tempel. So alt ist es aber nicht – es stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Pläne stammen von August Stüler, der aber schon 1865 verstarb. Sein Nachfolger Johann Heinrich Strack realisierte schliesslich den Bau im Stil des Berliner Spätklassizismus.
1876 konnte das Museum durch den Deutschen >Kaiser Wilhelm I eröffnet werden.
Der Grundstock der Gemäldesammlung stammt von einem Bankier namens Joachim Heinrich Wilhelm Wagner, der 1861 verstarb und die Bilder dem König von Preussen schenkte. Mit der Auflage, «die Gemälde in Berlin in einem geeigneten Lokal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen». Sie wurden zuerst in der Akademie der Künste Unter den Linden gezeigt. Gleichzeitig begann man mit der Planung des Museums.
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 schloss man die Nationalgalerie. Im Krieg wurde sie durch Bomben und Artillerie stark zerstört, wobei auch viele Bilder verloren gingen, zudem gelangten etliche auch als Beutekunst in die Sowjetunion. Das Museum lag nun im sowjetischen Sektor von Berlin und wurde bis 1966 wieder aufgebaut und dem Publikum neu zugänglich gemacht.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erfuhr das Gebäude eine Totalsanierung und eine Renovierung des Museums . Seit 2001 strahlt es wieder in vollem Glanz auf der Museumsinsel.
Die Alte Nationalgalerie war das erste
Museum, das auf der Berliner «Museumsinsel»
wiedereröffnet werden konnte, 2001.
Titelbild (Ausschnitt)
Adolph Menzel (1815-1905).
Begegnung Friedrichs II mit
Kaiser Joseph II in Neisse im Jahr 1769,
1857. Alte Nationalgalerie Berlin.
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Kein antiker Tempel
Und enthält auch keine griechisch-römischen Statuen, wie man vermuten könnte, sondern eine umfassende Gemäldesammlung deutscher und ausländischer Künstler aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
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Caspar David
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Grosse deutsche Künstler
Alles hängt hier, von Blechen bis Friedrich und von Feuerbach bis Beckmann. Und den Berühmtesten hat man ganze Säle eingerichtet. Wie zum Beispiel dem Star unter den Romantikern Caspar David Friedrich (1774-1840).
>mehr über Caspar David Friedrich
Adolph von Menzel (1815-1905) gilt als der bedeutendste deutsche Realist des 19. Jahrhunderts. Seine Gemälde sind so detailgetreu wie Fotografien. Hier das «Flötenkonzert Friedrichs des Grossen im Schloss Sanssouci» von 1850.
Max Liebermann (1847-1935). Kleinkinderschule in Amsterdam, 1880. Einmalige Momentaufnahmen, ein Meister der Mimik. Ob wohl der 16 Jahre ältere Albert Anker in Sachen Kinderbilder sein Vorbild war?
Franz von Stuck (1863-1928). Tilla Durieux als Circe, 1913. Und wer ist Tilla Durieux? Die berühmteste Berliner Schauspielerin ihrer Epoche. Den Draht zur Kunst hatte sie durch den ebenso berühmten Kunsthändler Paul Cassirer (der u.a. auch Franz von Stuck unter Vertrag hatte). Cassirer und Durieux heirateten 1910. Als sie sich 1926 von ihm scheiden lassen wollte, nahm er sich das Leben.
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...und Meisterwerke ausländischer Künstler |
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Im Sommer, 1868.
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Auch bei den Ausländern ist das 19./20. Jahrhundert stark vertreten. Mit Werken von französischen, spanischen, englischen, niederländischen, österreichischen und schweizerischen Künstlern.
Pierre-Auguste Renoir (1841-1919)
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Die Toteninsel, 1883.
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Arnold Böcklin (1827-1901)
Eines der berühmtesten Bilder des Schweizers
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Moulin de la
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Vincent van Gogh (1853-1890)
Der niederländische Superstar hat Montmartre viele Werke gewidmet. Hier ein besonders gelungenes: Die «Moulin de la Galette» von 1886.
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Die Brücke von Chatou, 1907. |
Maurice de Vlaminck (1876-1958)
Seine Familie stammt aus Flandern, er machte aber Karriere bei den Fauves in Paris. «Die Brücke von Chatou», 1907.
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