Salvador Dalì gehört zu den wenigen Künstlern, denen man noch zu Lebzeiten ein Museum eingerichtet hat (Pablo Picasso und Claude Monet kannten dieses Privileg auch).
Schon 15 Jahre vor seinem Tod hat er sein erstes Museum in seiner Heimatstadt Figueres bekommen – im obersten Nordosten Spaniens, an der Grenze zu Frankreich. Das «Teatre-Museo-Dalì» ist berühmt für seine eigenwillige Konstruktion mit einer gewaltigen Glaskuppel – und riesigen Eiern auf dem Dachrand. Es wurde 1974 eröffnet. In Figueres gibt es noch zwei weitere Dalì-Museen: das Castell de Pùbol und sein einstiges Wohnhaus in Portlligat.
Teatre-Museo-Dalì, Figueres.
Sogar noch drei Jahre früher – 1971 – konnte Dalì sein allererstes Museum persönlich eröffnen, in Cleveland/Ohio. Und als die Sammlung zu gross wurde, zog man 1982 um: In ein Lagerhaus in Saint Petersburg/Florida. Seit 2011 steht dort ein neues, prächtiges Museum. Es beherbergt die grösste Dalì-Sammlung ausserhalb Europas.
Museum Salvador Dalì
Saint Petersburg, Florida.
Das Pariser Museum «Espace Dalì» in Montmartre (Nähe der Place de Tertre, wo die Strassenkünstler ihre Werke präsentieren) zeigt vor allem Dalì-Skulpturen. Wer dort seine berühmten surrealistischen Gemälde erwartet, wird enttäuscht sein – die hängen in den grossen Museen und in Privatsammlungen. >mehr
Dafür gibt es eine echte Trouvaille im Musée Espace Dalì: Ein sensationeller Bibel-Zyklus von zweimal acht Aquarellen des Alten und des Neuen Testamentes. >mehr
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Salvador Dalì (1904-1989)
Geboren am 11. Mai 1904 in Figueres/Katalonien. Er wird der berühmteste Surrealist der Welt. In seinen Werken thematisiert er Träume und Fantasien, auch die Religion spielt eine grosse Rolle. In vielen seiner Gemälde bildet er seine Ehefrau >Gala ab. Diese ist ihm nicht nur Modell, sondern auch Managerin. Sie vermarktet Dalì so erfolgreich, dass er schliesslich zum Superstar unter den Surrealisten wird.
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L'Eléphant spatiale
Dalì zeigt seine Elefanten stets mit spindeldürren Beinen und einer Pyramide auf dem Rücken. Diese steht bei ihm für Kraft und Dominanz. Und die dünnen Beinchen sollen die Schwerelosigkeit darstellen. |
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Die verlaufende Zeit
Auf zahlreichen Bildern kommt diese verlaufende Uhr vor (die Idee dazu soll Dalì bei einem verlaufenden Camembert gehabt haben...). In dieser Skulptur stellt er sie nun dreidimensonal dar. Sie verkörpert Einsteins Theorie von der dehnbaren Zeit im Raum. Und soll auch aussagen, dass Zeit für jedes Individuum und für jeden Moment anders wahrgenommen wird. |
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Méthamorphoses érotiques
Erotik spielt im Leben und im Schaffen Dalìs eine starke Rolle. «Je considère l'amour comme l'unique attitude digne de la vie de l'homme». Und sehr interessant seine persönliche Beobachtung: «Es erschiene mir total natürlich, dass die Gehirne aller Frauen von den gleichen erotischen Fantasien bewegt werden wie meines. Aber nein!» |
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Dalìs Venus von Milo
Sie kommt in seinen Werken immer wieder vor. Weil er in ihr den Standard für absolute Schönheit sieht. Schon als Kind ist er von ihr fasziniert. Sie ist die erste Frau, die er in Lehm modelliert: Er kopiert eine Venus-Statue, die im Esszimmer seiner Eltern steht. Später schafft er die Spatial Venus (Bild), die Venus mit Giraffenhals, die Venus mit Schubladen...
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Der Bibel-Zyklus im Musée Espace Salvador Dalì, Paris. |
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Dalìs Bibel-Illustrationen
Das Museum «Espace Dalì» zeigt eine ganz unerwartete Seite von Salvador Dalì: Einen hoch interessanten zweiteiligen Zyklus von je acht Aquarellen, in denen er sich mit dem Alten und dem Neuen Testament befasst.
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Fotos/Diashow |
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