Ausstellung FRA ÅRE TIL OVN

Kunsthalle Zürich vom 8.6.-18.8.2019

 

 

Ida Ekblad (1980)


Sie lebt und arbeitet in Oslo als Malerin und Bildhauerin. Daneben schreibt sie, ist Herausgeberin, Designerin und Plattenproduzentin. Der Titel ihrer Ausstellung in Zürich FRA ÅRE TIL OVN bedeutet «Von der Ader zum Ofen» und meint damit den Prozess, bei dem aus Gesteinsadern Metall gewonnen wird. Das so gewonnene Material braucht die Künstlerin für ihre Skulpturen aus Bronze und Eisen.

 

 

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Ida Ekblad, Jahrgang 1980.

 

 

Es sind rätselhafte Kreaturen, die Ida Ekblad baut. Unbekannte Tierwesen in Fantasieformen, die viel Raum für Interpretationen lassen. Wer sich fragt, worum es sich handelt, darf von Ida Ekblad keine Hilfe erwarten. Im Gegenteil: «Mich stört manchmal, dass ich nicht sagen kann, worum es geht in meiner Arbeit», sagt sie. Und weiter: «Ich mag eigentlich Kunst mit einer Absicht nicht. Ich mag keine Arbeiten, die auf etwas hinweisen wollen. Über den Klimakollaps will ich von Wissenschaftlern hören und nicht von Künstlern».*

 

Was deutlich wird: Die Norwegerin will Neues ausprobieren. So wie es alle zeitgenössischen Künstler wollen – oder zumindest glauben, dass die «neue Zeit» von ihnen verlangt, etwas noch nie Dagewesenes zu erschaffen. Das ist nicht einfach, weil in all den vergangenen Jahrhunderten eigentlich fast alles schon mal ausprobiert wurde. Ekblad unternimmt mit ihren Werken einen weiteren Anlauf. Ob sie diesem Ziel näher gekommen ist, muss jeder Besucher der Ausstellung für sich selbst beurteilen.

 

 

 

 

 

 

 

* Aus dem Artikel im Tamedia-Magazin
vom 13. Juli 2019 von Chefredaktor
Finn Canonica «Sehen, was sie sieht,

die Kunst der Norwegerin Ida Ekblad».

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

schmetterling

Turn Your Eyes to Sleep, 2019.

 

Das geheimnisvolle Tor

 

Es muss Ekblads Hauptwerk in diesem Raum sein, denn es steht ganz prominent zentral. Der Titel «Turn Your Eyes to Sleep» ist nicht wirklich hilfreich für ein Verstehen. Und was sollen die hexenartigen Figuren mit Krallen auf den Röhren? Welche Rolle spielt der Schmetterling? Die Künstlerin schweigt. Gefragt sind Fantasie und Ideenreichtum der Betrachter.

 

 

 

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Elect Theriac Diates

 

«Wählt Theriak» kommt in mehreren Werken vor, hier als Köpfe in Münzenform zweier mannsgrosser Figuren aus Bronze. Theriak – so heisst es in der Broschüre der Ausstellung – ist ein Antidot, ein Gegenmittel für diverse Krankheiten. Es soll auf Glaube und Suggestion basieren. Die Brücke zur Kunst wird so geschlagen: Auch Kunst ist ein Theriak, «ein lebenswichtiges, mittlerweile nicht ganz billiges Placebo».

 

 

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B-Girls aus Fiberglas

 

Am Eingang zum Ausstellungsraum im dritten Stock steht ein monströses Gebilde aus Fiberglas. Es heisst «In The Clutches of a Gang of Unsavory
B-Girls» und stammt aus dem Jahr 2019. Ein B-Girl ist ein female break dancer (danke, Google). Aber was stellt das Fiberglasmonster dar?

 

Auf die Spur bringt einen das farbige Pendant zum Werk: Es ist ein Gemälde der Künstlerin. Hier erkennt man den Gegenstand: eine riesige Unterwasserbrille, getragen von den beiden «B-Girls». Aha.

 

 

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Die rätselhaften Bildkompositionen

 

Alles grossformatig und sehr, sehr bunt. Farben fingerdick aufgetragen. Die einzelnen Bilder der «Kompositionen» haben keinerlei Bezug zu einander. Viele farbige Sujets – gemalt, wie sie der Künstlerin gerade in den Sinn gekommen sind. Man kann sie ewig lang betrachten (von blauen Sitzbänken aus, die auch zum Kunstwerk gehören) und über die Aussage grübeln. Vergebens, denn Ekblad sagt ja: «Ich mag keine Arbeiten, die auf etwas hinweisen wollen».

 

 

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Vielleicht ein Harlekin am Bildrand?

 

Möglich. Jedenfalls ist auf dem sehr farbigen Bild eine menschliche Figur zu erkennen. Dafür ist man schon mal dankbar – endlich etwas auszumachen. Die «Schwesterbilder» der Komposition zeigen: Ein Blumenmuster (expressionistisch), eine Collage (abstrakt), Werzeuge (naturalistisch), und zwei undefinierbare, sehr farbenfrohe Muster. Die allenfalls das Auge erfreuen. Nur schlau wird man daraus nicht. Ob das das gesuchte Neue ist?

 

 

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Fotos / Diashow

 

 

>Ausstellungsbroschüre (PDF)

 

>Kunsthalle Zürich

 

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