Ein italienischer Bildhauer der Extraklasse aus der Zeit des Hochbarocks. Sein Markenzeichen: Verschleierte Figuren, die er aus dem Marmor zaubert. Virtuos, magisch. Er ist dafür weltberühmt.
Die Quellenlage zu seinem Start ins Leben ist schwach. Er soll 1688 in Venedig geboren sein, als Sohn eines einfachen Segelpackers. 1711 tritt er in die Bildhauerschule «Arte dei Tagliapietra» in Venedig ein und kann hier bereits zwei Jahre später seine eigene Werkstatt eröffnen. Seine ersten Werke sind für die Kirche San Donato in Venedig bestimmt.
Dann folgen Aufträge aus ganz Osteuropa. 1716-17 vollendet er 18 Büsten und zwei Statuen für den Sommergarten des russischen Zaren Peter des Grossen in St. Petersburg.
In dieser Zeit schafft er auch die erste seiner berühmten verschleierten Frauen.
Nach Stationen in Venedig (1724-1728) und Wien (1729-1740) arbeitet er auch in Rom und zieht dann 1744 nach Neapel, wo er bis zu seinem Tod lebt und arbeitet.
Sein berühmtestes Werk, das Grabmal der Cecilia Gaetani dell'Aquila d'Aragona für die Cappella Sansevero, beendet er in seinem Todesjahr 1752:
Die verschleierte «Pudicizia».
«La Pudicizia» (die Keuschheit), 1752.
Von Antonio Corradini (1688-1752).
Museo Cappella Sansevero, Napoli.