Er ist die Verkörperung des amerikanischen Realismus in der Malerei. Seine Gemälde strahlen eine seltsame Kühle aus und fokussieren auf die Leere des Lebens und auf die Einsamkeit des Menschen.
Edward Hopper, Selfportrait 1925-1930.
Whitney Museum of American Art, New York.
Hopper kommt 1882 in Nyack zur Welt – in einem Kaff mit ein paar hundert Einwohnern im Bundesstaat New York am Hudson River. Sein Vater führt einen Kurzwarenladen. Edward liebt zwei Dinge: Segeln und Zeichnen. Er soll schon mit elf seine Zeichnungen signiert haben. Er will Künstler werden, das steht fest. Ab 1900 besucht er die New York School of Art and Design.
1906 bis 1910 darf er mit finanzieller Unterstützung seiner Eltern mehrmals Europa bereisen, ist in London, Berlin, Madrid, Brüssel, Amsterdam unterwegs. Und natürlich in Paris. Dort lebt er bei einer französischen Familie, besucht den Salon d'Automne und lernt den Impressionismus kennen.
Zuhause arbeitet er freiberuflich als Illustrator für Werbeagenturen – von der Malerei kann er noch nicht leben. Immerhin verkauft er 1913 sein erstes Bild, es bringt 250 Dollar. Sein zweites erwirbt 1923 das Brooklyn Museum of Art, für 100 Dollar.
Den Durchbruch zum anerkannten Künstler schafft er erstaunlicherweise in der Zeit der Wirtschaftskrise, die nicht nur die USA, sondern die ganze Welt erfasst hat. Anfangs der 1930er-Jahre beginnen sich wichtige New Yorker Museen für seine Kunst zu interessieren und kaufen Bilder von ihm: das MoMA und das Whitney Museum. Eine Wende für den Künstler – ab jetzt kann er von der Malerei leben.
Nach dem Krieg wird Hopper in die American Academy of Arts and Letters gewählt.
In seinen letzten Jahren kommt er nochmals in den Genuss von drei grosse Ausstellungen. Eine in Hartford Connecticut, eine Retrospektive in Philadelphia und eine weitere im Whitney Museum of American Art.
Edward Hopper stirbt am 15. Mai 1967 in seinem New Yorker Atelier am Washington Square, in dem er seit 1913 gearbeitet und gewohnt hat. Weniger als ein Jahr später, am 6. März 1968, stirbt auch seine Ehefrau Josephine «Jo». Sie werden beide 85 Jahre alt.
Der Grossteil von Hoppers Nachlass fällt dem Whitney Museum of American Art in New York zu. Es soll heute im Besitz von mehr als 3000 Gemälden, Zeichnungen und Aquarellen von Edward Hopper sein.
>Ausstellung Hopper 2020, Fondation Beyeler
Titelbild (Ausschnitt)
Edward Hopper (1882-1967).
Nighthawks, 1942.
Art Institute of Chicago.