Ausstellung 26.1. bis 26.7.2020
Fondation Beyeler Riehen-Basel
Die Ausstellung passt geradezu unheimlich in diese Epoche der Coronapandemie, wo weltweit Städte und Landschaften menschenleer geworden sind. Hopper hat das in seinen Werken bereits vorweg genommen. Seine Bilder verkörpern diese Leere. Sie wirken einerseits bedrückend-pessimistisch, anderseits faszinieren sie durch Intensität und Farbigkeit.
Ausstellungsplakat.
In der Ausstellung werden rund 60 Gemälde und Aquarelle präsentiert. Im Mittelpunkt stehen Landschaftsbilder und ländliche Szenen mit Spuren der modernen amerikanischen Zivilisation wie Autos, Tankstellen, Eisenbahnen. In den Hopper-Gemälden kommen Menschen nur spärlich vor, es dominiert die Einsamkeit. Der Künstler zeigt in eindrücklichen Werken die Leere des Landes und irgendwie auch die Leere des Lebens.
Was man in der Ausstellung vermisst, sind Hoppers grosse Ikonen. Wie zum Beispiel «Nighthawks», jenes legendäre Bild eines fast menschenleeren Restaurants in Manhattan – das vor achtzig Jahren gemalt wurde und jetzt in den Zeiten des Lockdowns topaktuell wäre.
Man habe Nighthawks nicht in die Ausstellung holen wollen, «weil es die anderen überstrahlt hätte», schreibt die Fondation Beyeler in ihrem Eintrag auf Wikipedia. Heisst das, man hätte das Bild haben können, aber lehnte es ab? Das wäre eher schwer verdauliche Kost für Hopperfans. Zumal die Gelegenheiten rar sind, solche eindrücklichen Gemälde einmal im Leben im Original zu Gesicht zu bekommen.
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Whitney Museum of American Art in New York organisiert. Dort befindet sich die weltweit grösste Hopper-Sammlung.
Titelbild (Ausschnitt)
Edward Hopper (1882-1967).
Route 6, Eastham, 1941. Sammlung des
Swope Art Museum, Terre Haute, Indiana.