Er nennt sich 3D-Künstler – aber eigentlich ist er mehr als das, er ist ein 3D-Magier. Die 3D-Animation ist eine ganz spezielle, technisch höchst anspruchsvolle Kunst. Marcel Weiss hat sie sich selbst beigebracht, als Autdodidakt.
Marcel Weiss, 3D-Künstler
Mit seiner Grundausbildung hat die 3D-Kunst nur wenig zu tun – Marcel Weiss ist gelernter Feinmechaniker. Der 1951 in Uster Geborene macht eine Karriere beim Schweizer Fernsehen – vom Tonoperateur bis zum Art Director und Regisseur. Mitte der 80er-Jahre beginnt er, sich für Kunst zu interessieren. Er malt Bilder in Mischtechnik und befasst sich mit Spraytechnik.
Seit 2013 ist er Freelancer und produziert Filme für verschiedene Veranstaltungen wie «Digitaltage», die «APG Posternight», die «Woohw!Swiss-Out-of-Home-Award-Show» oder den «Prix Walo».
Zum 3D-Künstler schafft er es als Autodidakt. Er studiert mit Engelsgeduld zahllose YouTube-Tutorials im Netz, besucht einschlägige Kurse und schnappt alles auf, was er zum Thema im Internet finden kann. So ist er
zum 3D-Meister geworden.
An einer Ausstellung in der Galerie Kunst-Zürich-Süd in Adliswil zeigte er im Juli 2025 eine Reihe seiner neuesten Art-Videos und 3D-Animationen.
Weitere 3D-Animationen auf seiner Website
marcelweiss.ch. Rubrik >Art-Videos.
Titelbild (Ausschnitt)
Marcel Weiss (1951). Alles nur Fassaden.
Art-Video 2021.
Ausgangslage:
|
Weiss bringt Gemälde zum Leben
In diesem Beispiel hat er sich für den belgischen Maler Paul Delvaux (1897-1994) entschieden. Delvaux beschäftigte sich in seiner frühen Phase mit Stillleben, Seestücken und Landschaftsmotiven, später dann, inspiriert von >René Magritte, auch mit dem Surrealismus.
Für die Produktion dieser 3D-Animation stützte sich Weiss auf fünf Traumwelten des Künstlers Delvaux.
>Link zur 3D-Animation (4. Art-Video)
Wie wird das gemacht?
Alle im Ursprungsgemälde des Künstlers Delvaux vorkommenden Komponenten (Umwelt, Häuser, Personen) müssen am Computer nachgebildet werden.
In hunderten von Arbeitsstunden wird alles digital aufgebaut. Das gilt für die die Häuser, die Strassen und Brücken, die Umgebung, die Personen und natürlich auch – in diesem Fall – für die Lokomotive, die Wagons, Schienen, das Viadukt usw.
Für die virtuelle Erstellung all dieser Dinge und deren Animation – oder Lebendigmachung – braucht es künstlerische Begabung und viel Wissen über hochkomplexe einschlägige Programme wie Maxon Cinema 4D, dazu den Willen, sich ständig weiterzubilden ...und eine unendliche Geduld.
|
M.C. Escher (1892-1972). Waterfall, 1961.
Der Wasserfall lebt...
|
Hommage an M.C. Escher (1892-1972)
Der niederländische Künstler ist bekannt für seine «unmöglichen Darstellungen». Klar, dass das den 3D-Künstler Weiss besonders anspornte.
Im Gemälde ist ein Wasserfall zu erkennen, der gar keiner sein kann. Er treibt sogar ein Wasserrad an – aber woher soll das Wasser kommen? Da gibt es keinen Berg und keine Quelle, nur einen Turm... Eben eine dieser «unmöglichen Darstellungen» von M.C. Escher.
Der 3D-Künstler Weiss macht das Unmögliche möglich. In seiner digitalen Fiktion sprudelt das Wasser prächtig und treibt das Wasserrad an – alles kein Problem in der viertuellen Welt.
>Link zur 3D-Animation (5. Art-Video)
|
Alles nur Fassaden...
...die auch mal einstürzen.
|
«Alles nur Fassaden», 2021
Themen für 3D-Animationen holt sich Weiss auch aus dem Alltag und dem Gesellschaftsleben. Im Falle des 2021 produzierten Art-Videos beweist der Künstler geradezu prophetische Qualitäten:
Auf einer der goldenen Fassaden prangt noch stolz das Logo der CS... der Schweizer Prestigebank, die es ein paar Jahre später nicht mehr geben sollte.
>Link zur 3D-Animation (6. Art-Video)
|
>Weitere Werke in der Ausstellung Galerie Adliswil 2025
>Weitere Art-Videos auf der Website des Künstlers
>Mehr über Marcel Weiss (Website)
|
|