Die Kunst beginnt hier schon beim Prachtsgebäude selbst. Feinster Art-Nouveau-Stil. Als es erbaut wurde um 1900, da war der Jugendstil voll im Trend.
Das Musée d'Orsay am Quai d'Orsay
an der Seine – in Gehdistanz zum Louvre.
Der eindrucksvolle Komplex an der Seine war gleichzeitig ein Hotel und ein Bahnhof. Vom Gare d'Orsay aus verkehrten die Züge in den Südwesten Frankreichs, aber 1939 wurde der Fernverkehr eingestellt. Nun gab es nur noch Verbindungen in die Vororte. Und während des Krieges funktionierte man die Halle zu einem Postzentrum für den Paketversand an die Kriegsgefangenen um.
Nach dem Krieg wäre das begehrte Gebäude fast einem Abriss zum Opfer gefallen, weil es Pläne gab, das alte Hotel neu aufzubauen. Doch die Behörden kamen einem Abriss zuvor, indem sie den ganzen Komplex 1973 unter Denkmalschutz stellten. Das bisherige Hotel stellte seinen Betrieb ein.
1977 reifte dann die Idee, das Gebäude als Museum für Kunst zu verwenden. Vor allem Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing (im Amt von 1974-1981) war ein Fan dieses Projektes, das er mit Vehemenz vorantrieb.
1986 konnte sein Nachfolger François Mitterrand das neue Museum einweihen und dem Publikum übergeben.
Titelbild (Ausschnitt)
Henri de Toulouse-Lautrec (1864-1901).
La danse mauresque, 1895.
Musée d'Orsay, Paris.