Ausstellung Galerie Kunst-Zürich-Süd, Adliswil.
«Die vier Elemente». 3. – 26. April 2025.
Hat sich der Wind gedreht? Noch vor hundert Jahren wollten die Künstler als «Herren der Schöpfung» unter sich sein – Frauen wurden wenn immer möglich vom männlich dominierten Kunstbetrieb ferngehalten. Heute ist die grosse Mehrheit der Mitglieder im Künstlerverein Galerie Kunst-Zürich-Süd weiblich.
Die April-25-Ausstellung bringt es sogar auf 100%.
Die sechs Künstlerinnen zeigen, was sie drauf haben. Es sind grossartige Werke dabei. Und ganz neue, spannende Mal- und Verarbeitungstechniken.
>Vorstellung der Künstlerinnen
im
Film von Marcello Weiss (YouTube)
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Titel (Ausschnitt)
Shanna Kuratli-Fröhlich
Reflection, 2025. 70 x 100 cm.
Antoinette Lüchinger.
Antoinette Lüchinger. Acryl-Mischtechnik, «Atmosphäre», 80x60cm. |
Antoinette Lüchinger
Die in der Ausstellung vorgestellten Werke sind mehrheitlich in Acryl Mischtechnik gefertigt und kommen farbig expressiv daher. Das Thema der April-Ausstellung «Die vier Elemente» geht sie von der Basis an – bei den Atomen.
Zudem lässt sie ihrer Fantasie freien Lauf – oder, wie es so schön heisst: nimmt sich die künstlerische Freiheit dazu – um zu zeigen, wie allenfalls die Elemente entstanden sein könnten. Fast so schön, wie sich Salvador Dalì die Entstehung der Welt in seinem >Bibel-Zyklus vorgestellt hat.
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Beata Sibandova.
Beata Sibandova. «Erde», 120x60cm.Öl auf Leinwand.
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Beata Sibandova
Die in der Slowakei geborene und heute in Adliswil lebende Künstlerin sieht ihren Schwerpunkt in der Darstellung von Menschen.
Besonders beeindruckend sind ihre monochromen blautonigen Portraits, in denen sie nicht nur das Äussere der abgebildeten Personen darstellt, sondern auch deren Seele oder deren psychische Verfassung.
Für die Ausstellung hat sie Beiträge geschaffen, die alle vier Elemente Wasser, Luft, Erde und Feuer darstellen. Zu ihrem Gemälde «Erde» sagt sie: «Wir bestehen doch aus Erde und werden einst wieder zu Erde, oder nicht?».
Ihr Lieblingsmedium ist Öl auf Leinwand. Sie experimentiert aber auch mit Aquarell auf Papier und mit Karton-Collagen.
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Dominique Gwerder.
Dominique Gwerder. «Gaia im Winterschlaf», 54x44cm. Collage, Gelprint.
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Dominique Gwerder
«Eigentlich male ich schon mein ganzes Leben lang, aber jetzt bin ich Vollzeitkünstlerin geworden – das verdanke ich meinem Mann», freut sie sich. Eine Kunstschule hat sie nie besucht. Sie sieht sich als Autodidakt. «Meine Kenntnisse habe ich anhand von Online-Kursen auf YouTube vertieft. Meine neueste Leidenschaft sind Drucke mit der Gelliplatte und ihre Weiterverarbeitung durch Collage und Mischtechnik».
Die Werke, die sie an der Ausstellung zeigt, sind grösstenteils solche Gelprints in Mischtechnik mit einer Kaltwachsschicht überzogen. Es sind Collagen mit echten Pflanzen, die sie in ihrem Garten oder in der näheren Umgebung in der Natur gesammelt hat. Damit erstellt sie Gelprints in Acryl. Die einzelnen Bildelemente werden zu Quadraten zugeschnitten, auf Balsaholzplättchen aufgeleimt und dann zu prachtvollen Mosaiken zusammengestellt. In harmonisch abgestimmten Farbtönen. Faszinierend.
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Elin Nielsen.
Elin Nielsen. «Emotional Skin IV», 2025. Stahl, Zement, Textil, Rost.
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Elin Nielsen
Die 21-jährige Kunststudentin erforscht in ihren Arbeiten das Unterbewusste und die Dynamik von unterdrückten Emotionen, die – wie Wasser unter Druck – irgendwann hervorbrechen. So heissen denn auch die von ihr an der Ausstellung gezeigten Arbeiten Emotional Skin. Es sind Skulpturen aus Stahl, Zement, Textilien und Rost.
Sie erklärt ihr Werk so: «Emotional Skin erzählt von unterdrückten Emotionen. Diese werden so lange unterdrückt, bis sie wieder aufbrechen. Kalte und unnachgiebige Metallstrukturen dienen als Schutzschild und Hemmnis zugleich: als Abwehr gegen weiteren Schaden, aber auch als eindämmende Kraft, die eine Befreiung verhindert. Darunter schwellen textile Formen an und diese drücken nach aussen. Ihre rostigen Fasern tragen die Spuren von Zeit und Vernachlässigung, ähnlich wie unverarbeitete Emotionen. Rost entsteht durch mangelnde Sorgfalt – so wie unterdrückte Gefühle, die lange vergraben bleiben und dann auf zerstörerische Weise wieder auftauchen können».
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Laura Kälin.
Die blaue Phase.
Zur Signatur von Laura gehören aufgeklebte Räppler. |
Laura Kälin
Laura Kälin malt seit ihrer Kindheit. Mit fünf Jahren hat sie damit begonnen. Kunst bedeutet ihr enorm viel und hilft ihr auch, Schattenseiten des Lebens zu überwinden.
Dabei hält sie sich an Pablo Picasso, der mal gesagt haben soll: «Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele». In einem ihrer abstrakten Werke nimmt sie denn auch Bezug auf den grossen Meister und betitelt ihr Werk mit «Die blaue Phase».
An der Ausstellung zeigt sie zwar nur abstrakte Werke, sie malt aber auch nach der Natur. Ihre Inspirationen holt sie sich dabei aus dem alltäglichen Leben – sie hält ihre Augen offen für alles.
In ihrem Kunstschaffen hat sie sich ein gesundes Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten erarbeitet. Ihr Markenzeichen: Sie signiert ihre Werke, indem sie – neben ihrem Namen – Rappenstücke aufklebt. Das macht ihre Werke ganz speziell.
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Shanna Kuratli-Fröhlich.
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Shanna Kuratli-Fröhlich
Sie bezeichnet sich selbst als «Hobby-Künstlerin», aber wenn man vor ihren Bildern steht, erstaunt ihre malerische Professionalität. Besonders in der Darstellung von Wasser in allen seinen Facetten und Formen – ausgezeichnet passend zum Thema der Ausstellung «Die vier Elemente».
Shanna versteht es nicht nur meisterhaft, Ruhe und Stille des Wassers abzubilden, sondern auch das Wellenspiel des Meeres. Paradebeispiel ist ihr Werk >Reflection. Man glaubt förmlich, das Meer zu riechen, man blickt in den sanften Ablauf der Wellen und gleichzeitig in die Tiefe, die sie mit zarten Tönen einfängt. Ein Meisterwerk in Öl.
Auch ihre Unterwasserstudien wie «Blurred» oder «Silence» sind bemerkenswert. Klasse, wie die Künstlerin Luftblasen plastisch darstellt und mit den optischen Verzerrungen zurecht kommt, die die Brechung des Wassers verursacht.
Ergänzt werden diese eindrücklichen Wasser-Darstellungen mit Ferien-Erinnerungs-«Fotos», die natürlich keine sind – es sind Ölgemälde auf Leinwand. Da kommt Ferienstimmung auf!
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