William Turners Werke aus der Zentralschweiz |
William Turner (1775-1851).
Die blaue Rigi, Sonnenaufgang, 1842. Tate
London.
Die rote Rigi, 1841-42. Musterstudie. Tate London.
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Die Rigi – Turners Lieblingsberg
Warum William Turner von der Rigi so fasziniert war, weiss niemand. Es heisst, er hätte ihn nie selbst bestiegen. Dafür fertigt er zahllose Skizzen von unten an, entweder aus seinem Luzerner Hotelfenster, oder dann bei einer Fahrt vom Dampfschiff auf dem Vierwaldstättersee aus. Nach seinen Skizzen malt er dann zuhause in London den Rigi in ständig wechselnden Stimmungen. So sind über 30 Aquarelle entstanden.
Apropos Skizzen: An der Ausstellung wird eine echte Rarität gezeigt. Es ist sein im Original erhaltenes Skizzenbuch. Eine Rarität ist es deshalb, weil normalerweise Skizzenbücher bei der Aufarbeitung des Nachlasses in Einzelseiten aufgelöst werden – das hier ausgestellte ist komplett geblieben.
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William Turner (1775-1851).
The Rigi, Lake Lucerne, Sunset, 1842-43. Aquarell,
24.7 x 36.2 cm. Wasserfarbe und Gouache auf Papier.
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Ein Turner-Aquarell für 800'000 Euro
Dieses Aquarell von der Rigi mit dem Vierwaldstättersee stand während der Ausstellung zum Kauf. Das Kunstmuseum Luzern hat die Gelegenheit beim Schopf gepackt und das Publikum angefragt, ob es sich am Kauf beteiligen und so eine Art Mitbesitzer an diesem Werk werden möchte. Das Publikum wollte! Inzwischen (2019) wurde das Bild erworben. Die Hälfte des Betrages, 400'000 Euro, hat die Gottfried Keller-Stiftung aufgebracht, die andere Hälfte stammt von der öffentlichen Hand und Spenden privater Gönner.
Offiziell ist dieser Turner nun Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft (Gottfried Keller-Stiftung, Bern) und wird als Dauerleihgabe in Luzern deponiert.
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Kleine Teufelsbrücke, 1806-07. Tate London.
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Die kleine Teufelsbrücke, 1806-07
Von seiner ersten Reise in die Schweiz (1802) stammt dieses Bild der kleinen Teufelsbrücke über die Reuss oberhalb Altdorf. Das Original wurde mit Bleistift und Aquarell gefertigt, die Radierung aus dem Jahr 1855 stammt von Sir Frank Short. |
Lucerne from the Walls, 1842. National Museum Liverpool.
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Die Stadtmauern von Luzern, 1842
Da kommt Nostalgie auf. Das Aquarell auf Velinpapier zeigt die damalige Stadt Luzern von den Stadtmauern aus – mit allen Details bis zur Kapellbrücke hin. Normalerweise hängt das Bild in Liverpool, im Nationalmuseum. |
The Chapel of William Tell, for Roger's 'Italy', 1826-27. Tate London.
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Die Tellskapelle, 1826-27
Bleistift und Aquarell. Als Turner 1802 erstmals die Schweiz bereist, ist Friedrich Schillers Wilhelm Tell noch nicht uraufgeführt, das passiert erst 1804. Tells Geschichte muss Turner in der Folge dennoch fasziniert haben, spielt sie doch (auch) auf «seinem» Vierwaldstättersee. |
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Turner und das Meer |
Fishermen at Sea, exhibited 1796. Tate London.
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Turners erstes ausgestelltes Ölbild, 1796
Die Marinemalerei liegt zu dieser Zeit fest in den Händen der Niederländer. Turner will in dieser Gattung auch bestehen und malt dieses Bild. Er darf es in der Royal Academy London ausstellen und wird von den Kritikern gelobt. Es zeigt Fischer im Mondlicht vor der Küste von Isle of Wight.
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Peace – Burial at
Sea, exhibited
1842. Tate
London. |
Bestattung auf See, ausgestellt 1842
Das Ölbild zeigt die Seebestattung seines Freundes David Wilkie. Der Schotte war Hofmaler unter König Georg IV. Er porträtierte nicht nur die Königsfamilie, sondern auch Papst Pius VII und diverse englische Militärs. 1840 starb Wilkie auf einer Reise vom Orient her kommend auf einem Schiff vor Gibraltar und erhielt ein Seebegräbnis, das Turner in dramatischen Farben abbildet.
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Fotos / Diashow
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