Eigentlich hat Luzern schon seit 1933 ein eigenes Kunstmuseum – aber das ursprüngliche Gebäude steht nicht mehr. Es wurde als «nicht denkmalschutzwürdig» befunden und kurzerhand abgerissen.
An seine Stelle trat 1998 das topmoderne «KKL», das Kultur- und Kongress-Zentrum Luzern, gebaut nach den Plänen des französischen Architekten Jean Nouvel. Das KKL ist vor allem berühmt für seinen Konzertsaal – die Musikfreunde sind voll des Lobes für seine hochkarätige Akustik.
Die Geschichte des Kunstmuseums beginnt 1819 mit der Gründung der Luzerner «Kunstgesellschaft».
Diese hat das Ziel, den Künstlern ein Forum für Ausstellungen zu bieten.
Erste Ausstellungen finden ab 1873 in der Kornmarkthalle des Rathauses statt. 1925 eröffnet man im (heutigen) Fluhmattschulhaus das Musegg-Museum. 1929 findet sich ein Mäzen, der dem Luzerner Stadtrat 2 Mio Franken anbietet, um ein Kunst- und Konzerthaus zu bauen. Es ist Charles Kiefer Hablitzel.
1933 ist der Bau des Architekten Armin Meili vollendet. 1998 wird dieser bereits wieder abgerissen und durch das heutige KKL ersetzt.
Für die Kunstfreunde ist im KKL der gesamte vierte Stock reserviert, wo Platz für die permanente Sammlung und für Wechselausstellungen zur Verfügung steht.
Um die permanente Sammlung zu sehen, braucht man allerdings Geduld. Sie ist nämlich nicht dauernd gehängt, sondern wird in wechselnden Themen gezeigt. Manchmal ist sie auch gar nicht zu sehen, dann nämlich, wenn mehrere Sonderausstellungen gleichzeitig stattfinden. Am besten erkundigt man sich vorgängig.
Titelbild (Ausschnitt)
Ferdinand Hodler (1853-1918).
Genfersee mit Salève und
Mont-Blanc-Kette, 1918.
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Das KKL Kultur- und Kongresszentrum Luzern
Eröffnet 1998. Erbaut nach Plänen des 1945 geborenen französischen Architekten Jean Nouvel, der auch das Konzerthaus Kopenhagen, die Oper von Lyon sowie den Erweiterungsbau des «Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía» baute.
Das Kunstmuseum Luzern ist der Öffentlichkeit seit 2000 zugänglich. Es liegt im obersten Stock des KKL, der separate Eingang befindet sich auf der Seite des Bahnhofs. |
Aus der permanenten Sammlung |
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Ludwig Vogel
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Von Renaissance bis Gegenwart
Die Sammlung enthält auch ältere Werke, hat ihren Schwerpunkt aber im 19. und 20. Jahrhundert. Bild: Ludwig Vogel (1788-1879). Eine Genreszene des Zürcher Künstlers in italienischer Landschaft.
Glanzlichter der Schweizer Künstler setzen Hodler, Koller und Vallotton. Daneben sind aber auch international bekannte Grössen zu finden.
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Uhrmacher-
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Ferdinand Hodler (1853-1918)
Das Museum besitzt mehrere seiner legendären Landschaftsaufnahmen, daneben aber auch Werke mit Personen wie dieses hier: «Die Uhrmacherwerkstätte in Madrid». Es stammt aus dem Jahr 1879.
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Femme assise |
Felix Vallotton (1865-1925)
Der in Lausanne geborene Künstler ist durch seine Akte berühmt geworden.
Den Durchbruch erreichte er 1892 mit dem Gemälde «Le bain au soir d'été», das am «Salon des Indépendents» in Paris Furore machte und einen Skandal verursachte.
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Samstag-nachmittags-Spaziergang,
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Paul Camenisch (1893-1970)
Der Basler Zeichner, Maler und Architekt war Mitbegründer der expressionistischen Künstlergruppen Rot-Blau (gegründet 1920) und Gruppe 33 (1933).
Die Gruppe 33 hatte auch politische Ziele: Auflehnung gegen den Nationalsozialismus und gegen die konservativen Strömungen der Zeit. |
Max Pechstein (1881-1955). Frauen mit buntem Teppich, 1920. |
Max Pechstein (1881-1955)
Der deutsche Expressionist war 1910 an der Gründung der >Neuen Berliner Secession beteiligt und wurde deren Präsident. Die Neue Secession bestand vor allem aus Expressionisten und organisierte Ausstellungen für Künster, die in klassischen Ausstellungen nicht willkommen waren.
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Werke aus der Sammlung
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Ausstellungen |
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Woher kommst du?
Eine ganz spezielle Ausstellung. Sie geht der Frage nach, wie Werke ins Kunstmuseum kommen. Es ist eine Art Einführung in die Museologie. Wie werden Ankäufe getätigt? Was ist mit Schenkungen? Was ist eine Dauerleihgabe? Vom 24.2. bis 17.11.24.
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Ugo Rondinone – «Cry me a River»
Cry me a River zeigt eine Reihe von Werken, die der Künstler eigens für diese Ausstellung gefertigt hat. Darunter seine monumentalen «Steinmännchen». Mit ähnlichen Steinskulpturen hatte Rondinone schon 2013 in New York für Furore gesorgt. 6.7. bis 20.10.24.
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David Hockney – Moving Focus
Die erste Retrospektive des berühmten Briten in der Schweiz (vom 9.7. bis 30.10.2022) ist eine umfassende Show seiner Werke von 1954 bis heute. «Moving Focus» geht der Frage nach, wie sich im Laufe der Zeit Stil, Motive und Technik des Künstlers ständig verändert haben.
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Hodlers Holzfäller
Ausstellung «Hodlers Holzfäller – die Schweizer Erfolgsserie». Einblicke in die Geschichte des Holzfällers mit Skizzen, Banknoten und Gemälden aus diversen Sammlungen und Museen.
Vom 2.10. bis 13.2.2022. |
Suters grosse Leinwände sind meist undatiert und ohne Titel. |
Vivian Suter – eine Retrospektive
Sie kommt 1949 in Buenos Aires zur Welt. 1962 zieht sie mit ihrer Familie nach Basel und besucht dort ab 1972 die Kunstgewerbeschule. Anschliessend lebt sie kurz in Wien, Afrika, Bern und Rom. Seit 1982 lebt und arbeitet sie auf einer ehemaligen Kaffeeplantage in Panajachel, Guatemala. Dort entstehen ihre Fotoarbeiten, Aquarelle und Ölmalereien auf Papier und Leinwand. Ihre Motive sind der Lago de Atitlán, die Vulkane, die Weite und die waldreiche Umgebung. Ihre Leinwände lässt sie im Wind flatternd oder auf dem Boden trocknen, wobei sich pflanzlichen Elemente auf ihren Werken ablagern. Vom 6.11.21 bis 13.2.22.
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«I like a bigger garden»
Ausstellung mit Werken der einheimischen Josephine Troller, der Westschweizerin Charlotte Herzig und des jungen Belgiers Ben Sledsens.
Vom 10.7. bis 17.10.2021 |
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William Turner – das Meer und die Alpen
Zum 200-Jahre-Jubläum der Luzerner Kunstgesellschaft, die 1819 gegründet wurde. Rund 100 Werke des berühmten Briten, der die Schweiz mehrfach bereist hat. Ausstellung vom 6.7. bis 13.10.2019 |
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Karneval der Tiere –
Ein breite Palette von Tierbildern in zahlreichen Kunststilen. Von naturalistisch bis expressionistisch. Die Ausstellung wird in mehreren Blöcken gezeigt
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Claudia Comte
Vom 4. März bis 18. Juni 2017. Claudia Comtes erste museale Einzelausstellung. Ihre Arbeit bewegt sich zwischen Malerei, Skulptur und Installation. Mehr: http://www.claudiacomte.ch
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Sonja Sekula, Max Ernst, Jackson Pollock & Friends»
Vom 11. Juni bis 25. September 2016.
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Ausstellung «Collectionneurs»
Vom 27. Februar bis 27. November 2016. Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums Luzern und der Genfer Sammler Jacqueline und Luc Robert, die sich auf auf Schweizer Kunst seit 1960 spezialisiert haben, mit einem Schwerpunkt auf Westschweizer Künstlerinnen und Künstler.
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