Der Zürcher Bildhauer hat in seiner Heimatstadt viele künstlerische Spuren hinterlassen – aber auch in der ganzen Schweiz.
Schon sein Vater Friedrich, von Beruf Lehrer, modelliert. Er führt seinen Sohn in diese Kunst ein und schickt ihn dann von 1913-1916 in eine dreijährige Bildhauerlehre bei Franz Wanger in Zürich.
Ab 1920 besucht er dann die Académie de la Grande Chaumière in Paris und wird Mitarbeiter seines neuen Lehrmeisters Antoine Bourdelle. Als dieser 1929 stirbt, stellt er einige seiner unvollendeten Werke fertig.
Otto Charles Bänninger (1897-1973).
Porträtfotografie Hugo P. Herdeg.
In der Académie de la Grande Chaumière in Paris lernt er die französische Bildhauerin Germaine Richier kennen. Die zwei heiraten 1929 und leben dann abwechslungsweise in Zürich und Paris. 1939 lässt sich Bänninger definitiv in Zürich nieder; 1946 richtet sich Germaine Richier ihr eigenes Atelier in Paris ein – und 1952 trennt sich das Paar.
Im Gegensatz zu seiner Gattin, die zeitweilig fast abstrakt arbeitet, ist Bänninger auf klassische, figürliche Themen konzentriert. Für Zürichs öffentliche Plätze schafft er mehrere Werke, darunter «Die Schreitende» auf dem Sechseläutenplatz oder «Der Genesende» beim Unispital. Aber auch in Bern, Basel, Lausanne, Olten, Schaffhausen und Winterthur hinterlässt er seine künstlerischen Spuren.
Zu seinen herausragenden Werke gehören auch die Büsten des Schriftstellers Charles-Ferdinand Ramuz, des Kunstsammlers Oskar Reinhart oder des Industriellen und Kunstsammlers Emil Bührle.
Bänningers Schaffen wird mit zwei Kunstpreisen ausgezeichnet: 1942 erhält er den Internationalen Preis für Skulptur an der Biennale di Venezia und 1956 den Kunstpreis der Stadt Zürich.
Otto Charles Bänninger stirbt am 15. Mai 1973 und findet seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Enzenbühl in Zürich.
Titelbild
Otto Charles Bänninger (1897-1973).
Gottfried-Keller-Denkmal, 1963. Zürich-Enge.