Ausstellung «Kunstwelten», Galerie KunstZürichSüd

Adliswil, 6. bis 29. November 2025

 

 

Kunstwelten –
oder die weite Welt der Kunst

 

Ein dankbares Thema für Künstler:innen. Es schliesst schlicht alles ein, was man sich unter Kunst vorstellen kann. Das nützen die Ausstellungsteilnehmer denn auch weidlich aus. Da gibt es Abstraktes und Halbabstraktes, Naturalistisches in farbigsten Tönen, Blumen-Stillleben, liebliche Aquarelle, Landschaften, Fotografien, Kohle- und Bleistiftzeichnungen, Salzdrucke, Scherenschnitte der ganz besonderen Art und Kunstformen, bei denen sogar der Urheber selbst fragt, ob das Kunst sei. Alles zu

sehen in der Galerie Adliswil.

 

 

Ausstellung November 2025

 

 

 

Die Künstler:innen der November-

Ausstellung 2025 vor der Galerie Adliswil

(Bild Blazenka Kostolna)

 

 

 

Vereinspräsident Walter Diem an der
Vernissage vom 6. November 2025 mit
Antoinette Lüchinger

 

 

Highlight der Vernissage: Wie immer die Laudatio

des Präsidenten. Walter Diem stellt nicht nur alle Teilnehmer:innen persönlich vor, sondern peppt seine
Rede auch noch mit witzigen Anekdoten auf.

 

Die beste geht so: Das künstlerische Multitalent, das sowohl malt als auch musiziert, weiss nicht, wo es seinen Schwerpunkt setzen soll. «Soll ich nun voll auf Musik setzen oder auf die Malerei?» fragt er einen Bekannten. Die Antwort kommt blitzschnell: auf die Musik! Der Künstler darauf hoch erfreut: Hast du mich denn spielen gehört? «Nein, aber ich habe deine Bilder gesehen».

 

Walter Diem verwahrt sich in aller Form gegen den Vorwurf, diese Anekdote könnte eine Anspielung auf einen der hier ausstellenden Artisten mit dem Künstlernamen Ray sein. Für den Verfasser der
Laudatio gilt die Unschuldsvermutung.

 

 

 

 

Video

Im Video von Marcello Weiss stellen sich
die Teilnehmer:innen der November-
Ausstellung 2025
vor

 

 

 

 

 

 

Die Ausstellungen 2025
im Überblick

 

 

>Ausstellungen 2025

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Titelbild (Ausschnitt)

Antoinette Lüchinger (1951).

Mondnacht. Acryl-Mischtechnik.

60x80cm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Antoinette Lüchinger

 

Antoinette Lüchinger (1951). Mondlicht über dem Meer. Acryl-Mischtechnik. 60x80cm.

 

Antoinette Lüchinger (1951). Sonnenuntergang Serengeti. Acryl-Mischtechnik. 60x80cm.

 

 

Antoinette Lüchinger (1951)


«Ich male aus dem Bauch heraus», sagt sie, «ganz intuitiv. Manchmal konkretisiert sich das Bild erst beim Malen. Die Entstehung des Werkes ist für mich genau so spannend wie das fertige Werk».

 

Und was malt sie am liebsten? Sie nennt das einen «abstrakten Realismus». Wenn man ihre Werke sieht, versteht man sofort, was sie meint. Es könnten Abstraktionen sein, aber bei genauer Betrachtung erkennt man plötzlich reale Natur. Beim Mondlicht über dem Meer (sind da nicht auch Gebäude...?) genauso wie beim Sonnenuntergang über der Serengeti. Da fühlt man sich doch gleich in der afrikanischen Steppe. Abstrakt real.

 

Antoinette Lüchinger kommt 1951 in Zürich zur Welt, wo sie auch aufwächst. Beruflich ist sie dann im kaufmännischen Bereich tätig, später auch in der Politik und im Journalismus mit Schwerpunkt Kultur und Wirtschaft. Ihre Kunstkarriere beginnt sie mit einem 3-jährigen Diplomkurs für Gestaltung und Design bei der Migros. Richtig in die Kunst steigt sie dann nach ihrer Pensionierung ein und seit 2023 ist sie auch Mitglied im Verein Kunstzürichsüd. Heute füllt die Kunst einen wichtigen Teil ihres Alltags aus. Diesen verschönert sie sich mit Farben, Licht und Bildern, die für sie Inseln der Ruhe sind.

 

 

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Christian Keller

 

 

Christian Keller (1931). Die Berner Alpen. Ölgemälde. 64x84cm.

 

 

Christian Keller (1931). Sonnen-blumen. Ölgemälde. 52x62cm.

 

 

 

Christian Keller (1931)

 

Jahrgang 1931, hellwach und voller Elan – einfach nur bewundernswert, mit welcher Begeisterung der 94-jährige immer noch künstlerisch unterwegs ist und Bilder malt. Seine Vorbilder sind zwar die grossen Impressionisten, aber deren Farbführung ist ihm zu langweilig. Er bevorzugt einen Naturalismus mit satten Farben. Am liebsten in Öl, manchmal auch in Aquarell.

 

Seine Biographie ist spektakulär. Er wächst in Lyon auf. Seine Mutter ist Französin, der Vater Schweizer. 1938 verlässt die Familie Frankreich und zieht in die Schweiz – der Zweite Weltkrieg droht. 1939 beginnt dieser tatsächlich, der Vater muss ins Militär und leistet seinen Aktivdienst.

 

Nach der Schule macht Christian eine Lehre als Grafiker. Hier hofft er, einen Fuss in die Kunst zu bekommen, besucht auch die Kunstgewerbeschule in Zürich, zeichnet und malt – aber zum Berufskünstler reicht es nicht.

 

Nun studiert er Theologie. In England, Basel und Zürich. Als Pfarrer arbeitet er dann im Aargau und zuletzt in Langnau a.A. Nach seiner Pensionierung ist er noch zwanzig Jahre lang für das katechetische Institut tätig.

 

Gleichzeitig, in den 1990er-Jahren, bildet er sich künstlerisch weiter und besucht Malseminare. 2020 wird er Mitglied des Vereins KunstZürichSüd. Jetzt jetzt hat Zeit für seine Lieblingsbeschäftigung: Malen. Seine farbintensiven Gemälde beeindrucken.

 

 

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Julia Marina

 

Julia Marina (1981). Der König. Aquarell, 20x30cm.

 

Julia Marina (1981). Traum. Aquarell, 20x30cm.

 

 

 

Julia Marina (1981)

 

Aquarellkünstlerin nennt sie sich. Das ist sie – mit Haut und Haar. Eigentlich malt sie schon seit ihrer Jugend, aber den richtigen Kick zur Kunst verschaffte ihr erst die Geburt ihres Töchterchens. Zuvor war die studierte Ökonomin im Marketing tätig und schrieb nebenbei Romane – und sogar Rock-Songtexte! Doch die Geburt der Tochter krempelte ihr ganzes Leben um.

 

Julia begann, Kindermärchen zu schreiben. Um diese professionell illustrieren zu können, bildete sie sich in Onlinekursen im Buntstift-Zeichnen und im Aquarellieren weiter. Zum Aquarell hat sie eine besondere Beziehung. Was sie daran fasziniert, ist die feine Transparenz, das magische Spiel mit Licht und die schnelle Maltechnik. Nun kann sie ihrem Töchterchen die schönsten Märchen lebhaft rüberbringen – in Text und Bild.

 

Julia kam 1981 in Moskau zur Welt, hier wuchs sie auch auf. Schon in ihrer Kindheit malte sie gerne, Kunst und Kultur spielte in ihrer Heimat eine wichtige Rolle. In Russland studierte sie dann Wirtschaft und war im Bereich Marketing tätig.

 

2017 übersiedelte sie mit ihrer Familie in die Schweiz, nach Adliswil. 2020 wurde sie Mitglied des Vereins KunstZürichSüd. Heute hat sie das Privileg, einen schönen Anteil ihres Alltags der Kunst widmen zu dürfen. «Als Mutter und Ehefrau habe ich ja noch andere Verpflichtungen, aber etwa die Hälfte meiner Freizeit kann ich schon für Kunst verwenden», freut sie sich.

 

 

>weitere Werke von Julia Marina (PDF)

 

 

Peter Weideli

 

 

 

Peter Weideli (1959). Käfer, Papierschnitt, 2025.

 

 

Peter Weideli (1959). The old Man and the Sea, 2024. Papierschnitt. 70x50cm.

 

 

Peter Weideli (1959). Das rote Kleid, 2025. Papierschnitt. 30x42cm.

 

Peter Weideli (1959)

 

Mehr als dreissig Jahre lang ist der gebürtige
Zürcher in seinem Beruf als Zahnarzt aktiv.

Seine Hobbys: Zeichnen, Malen, Fotografieren. Im Behandlungszimmer seiner Zahnarztpraxis in Zürich hängt er Fotografien auf, die er von seinen Reisen nach Hause bringt. Diese zieren jahrelang die Wände. Mit der Zeit hat Weideli seine Bilder satt und sucht nach neuen Ideen. Zuerst platziert er Fotoserien, die Geschichten erzählen. Später setzt er die Fotos in Aquarelle um. Schliesslich entdeckt er die Kunst des traditionellen Scherenschnitts. Könnte man den nicht etwas aufpeppen? fragt er sich. Also versucht er, seine Papierschnitte nach Fotos herzustellen – in schwarz-weiss mit harten Kontrasten. Das Handwerk dazu bringt er sich selbst bei.

 

Was sind Papierschnitte? Das Prinzip klingt einfach. Man schneidet Papier entlang vorgezeichneter Linien mit einer Schere oder speziellen Cuttern aus. Wenn die Ausgangslage aber eine detailreiche Foto ist, dann wird es hochkompliziert.

 

Am Beispiel «The old Man and the Sea» (Bild links) erläutert: Jeder einzelne und jeder noch so kleine weisse Fleck in der vom Mondlicht beschienenen Meeresoberfläche muss ausgeschnitten werden. Es sind abertausende weisse Stellen! Eine aufreibende Sisyphusarbeit, die eine Engelsgeduld erfordert. Sie erinnert irgendwie an die ebenso aufwändigen Holzschnitte von >Franz Gertsch.

 

«An diesem Werk habe ich monatelang gearbeitet», sagt Weideli. Zum Glück ist er mit viel Geduld und Ausdauer gesegnet. Manchmal produziert er auch farbige Schnitte. Vielleicht, um sich von den kniffligen und aufwändigen s/w-Schnitten zu erholen? Wer es genau wissen will, kann ihn persönlich fragen. Er ist ja Mitglied im Verein KunstZürichSüd.

 

 

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Raymond Fein

 

 

Raymond Fein. Wenn das Kunst ist, kann ich das auch.

 

 

Raymond Fein. Serie Silber-Gold-Schwarz. 40x40cm.

 

 

Raymond Fein. Serie Punkt-Strich, 40x40cm.

 

Raymond «Ray» Fein (1950)

 

Was hat der Mann in seinem 75-jährigen Leben nicht schon alles gemacht! Jus-Studium an der Uni Zürich, Lehrer, Schulleiter, Textilkaufmann, Workshopleiter, Kommunikationstrainer, Moderator, Journalist, Texter, Unternehmensberater, Komponist, Konzert-Pianist, Performer und und und. Und natürlich: Künstler.

 

Als solcher stellt er die ganz grossen Fragen dieser Welt wie: Was ist Kunst? Und weil das ein anderer Grosser schon längst beantwortet hat mit dem berühmten Satz «Jeder Mensch ist ein Künstler» (>Joseph Beuys), zieht Raymond gleich die eigenen Schlüsse: «Wenn das Kunst ist, kann ich das auch».

 

Und was zeigt Ray der Künstler in der Ausstellung «Kunstwelten» in der Galerie Adliswil? Es sind keine klassischen Ölgemälde und keine Bronzeskulpturen, sondern Kleinode. Kompilationen aus Holzplättli, kunstvoll verziert und symmetrisch angeordnet auf einem quadratischen Werkträger, 40 x 40 cm gross. Fein säuberlich in Sechserreihen, horizontal und vertikal, also sechsunddreissig kleine Kunstwerke in Schwarz, Silber oder Gold. Jedes Holzplättli ist ein mit Acryl, Stabilo oder Farbstift bemaltes oder gespachteltes künstlerisches Unikat.

 

Raymond Fein präsentiert mehrere Kunst-Serien. Black and White – die Ordnung im Chaos.
Silber-Gold-Schwarz – Vom Leben zum Tod.
COM-XXX – Die Serie mit den hoch philosophischen Texten zum Thema «Was ist Kunst».

 

Und was sagen diese kleinen, aber feinen Werke aus? Dass alles Kunst ist. Ganz im Sinne von Joseph Beuys. Und von Raymond «Ray» Fein.

 

 

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Tanya Liljenfeldt

 

 

Tanya Liljenfeldt (1985). Zürigirl's Secrets, Aquarell. 21x29.7cm.

 

 

Tanya Liljenfeldt (1985). Lake Zurich in Style. Aquarell. 21x29.7cm.

 

Tanya Liljenfeldt (1985)

 

Tanya kommt 1985 in Nowokuznetsk in Sibirien zur Welt. Dort wächst sie auch auf, studiert Jura und später in Moskau und St. Petersburg Journalismus. Dann befasst sie sich mit Design Analyse und lotet in dieser Tätigkeit die neuesten Trends aus.

 

Schon als Kind malt und zeichnet sie, wird von ihren Eltern gefördert und kann verschiedene Kunstkurse und eine Abendschule in Nowokuznetsk besuchen. Es folgt dann eine künstlerische Pause. 2011 zieht sie in die Schweiz und lässt sich in Adliswil nieder.

 

Nun wird das Thema Kunst wieder aktuell. Sie ist zwar als Mutter und Ehefrau gefordert, findet daneben aber auch Zeit, sich ihrem Lieblingsthema zu widmen: Der Aquarellmalerei. Seit 2022 ist sie Mitglied im Verein KunstZürichSüd.

 

Von Zürich ist sie fasziniert. Sie sagt: «Es gibt die Pariserin und die New Yorkerin, vielleicht noch andere ikonische Frauen in anderen Städten. Aber ich bin total fasziniert von Zürichs Frauen».

 

In der Ausstellung widmet sie diesen eine spektakuläre Aquarell-Serie mit dem Titel Züri-Girl. Sie zeigt die Frauen in allen Schattierungen: Vom Partygirl zur Mutter, von der Sportlerin zur Gärtnerin, von der Köchin zur Geschäftsfrau – eine wunderbare Serie von feinen Aquarellen.

 

Dass sie auch eine Liebe zu Oldtimern hat, zeigt sie in einer Serie von Autobildern unter dem Titel «Oh my Love». Alles in Aquarell.

 

 

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Ulrike Matter

 

Ulrike Matter (1970). Cynara cardunkulus. Kohlezeichnung. 30x30cm.

 

Ulrike Matter (1970). Echinops. Kohlezeichnung. 30x30cm.

 

Ulrike Matter (1970). Chaerophyllum villarsii, Salzdruck. 21x30cm.

 

 

Ausstellungsdeko.

 

 

 

Ulrike Matter (1970)

 

Sie ist promovierte Biologin. Das merkt man schon daran, dass ihre Abbildungen nicht nur perfekt der Natur entsprechen, sondern auch die richtigen lateinischen Namen tragen. Beides lernte sie in ihrem Biologiestudium in den USA, Deutschland und an der ETH. Pflanzen zeichnete und malte sie schon während ihres Studiums mit Begeisterung. Ihre künstlerische Ausbildung holte sie sich in Zürich an der SKDZ, der Schule für Kunst und Design.

 

Später bildete sie sich zur Journalistin und Fotografin weiter. Heute schreibt und fotografiert sie auch für das Magazin «Natura Helvetica».

 

Ulrike Matter kam 1970 in Jugenheim bei Darmstadt zur Welt und wuchs dann am Rand des Odenwaldes auf (Raum Hessen, Baden-Württemberg, Bayern). Die vierfache Mutter lebt mit ihrer Familie in Rudolfstetten im Kanton Aargau.

 

Seit ihre Kinder (fast) erwachsen sind, hat sie wieder Zeit für Kunst – und vor allem Lust drauf. Diese Lust strahlt sie mit ihrem ganzen Wesen aus. Mit Begeisterung und viel Fachwissen zeichnet sie ihre Pflanzen (Bleistift, Kohle) oder malt sie mit Pastell- und Ölfarben.

 

Auch die Fotografie spielt in ihren Kunstwerken eine wichtige Rolle. Fotoaufnahmen sind die Ausgangslage für Salzdrucke. Dabei handelt es sich um ein sehr altes fotografisches Verfahren, das schon im 19. Jht angewandt wurde.

 

Simpel ausgedrückt funktioniert die Salzdrucktechnik etwa so: Man taucht hochwertiges Papier in eine Kochsalzlösung und behandelt es mit Silbernitrat. So entsteht lichtempfindliches Silberchlorid. Das Papier bringt man dann in Kontakt mit einem Negativ und belichtet es. Ulrike Matter verwendet als Vorlagen Farbdrucke von den einzelnen Blättern. Heisst: Sie berollt die Blätter mit Linolfarbe und macht einen Monoprint auf Papier.

 

Das dabei enstehende Resultat sieht auf den ersten Blick wie ein Foto-Negativ aus – obwohl es ja ein Positiv ist. Warum dieser Effekt eintritt, könnte man sich von der Künstlerin erläutern lassen.

 

 

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