Ausstellung Fondation Beyeler Riehen-Basel
Picasso – Le Peintre et son Modèle – letzte Bilder
vom 19.2. bis 1.5.2023

 

Picasso: Künstler und Modell


In seiner Heimat Spanien und an seiner wichtigsten Wirkungsstätte, in Frankreich, wird das 50. Todesjahr des Jahrhundertkünstlers besonders gefeiert. Aber nicht nur hier. Auch in anderen europäischen Ländern und in Nordamerika ehrt man ihn 2023 mit einer


«Picasso Célébration 1973–2023»

 

Initiert wird diese vom Enkel des Künstlers, Bernard Picasso, vom Musée national Picasso-Paris und vom >Picasso-Museum Malaga.

 

Geplant sind 2023 fünfzig Ausstellungen und Anlässe. Eine davon findet vom 19.2. bis 1.5.2023 auch in der Schweiz statt: in der Fondation Beyeler in Riehen-Basel. Das Motto heisst «Künstler und Modell» und präsentiert etwa zehn Werke aus seiner späten Phase ab 1963 – da ist Picasso schon über 80 Jahre alt.

 

Zehn Werke sind für eine Ausstellung nicht gerade überbordend. Heisst: Wenn man schon in der Fondation Beyeler ist, kann man sich gleich auch noch die Picasso-Highlights der permanenten Sammlung vornehmen, die gleichzeitig mit der «Célébration 2023» gehängt sind.

 

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Weitere Werke zum Thema
«Le peintre et son modèle» (nicht in

der Ausstellung in Riehen zu sehen)

 

Pablo Picasso (1881-1973). Le peintre et
son modèle, 1971. Museum Berggruen,

Berlin.

 

Pablo Picasso (1881-1973). Le peintre et
son modèle, 1963. Centre Pompidou, Paris.

 

Pablo Picasso (1881-1973). El pintor y la
modelo, 1963. Museo Reina Sofia, Madrid.

 

 

 

Titelbild (Ausschnitt)
Pablo Picasso (1881-1973). Le peintre et son modèle, 1963. Nahmad Collection, Succession Picasso. Ausstellung Fondation Beyeler 2023.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pablo Picasso (1881-1973). Le peintre et son modèle, 1963. Nahmad Collection, Succession Picasso.

 

Le peintre et son modèle, 26.3.1963. Esther Grether Familiensammlung.

 

Le peintre et son modèle dans un paysage, 1963. Fundación Almine y Bernard Ruiz-Picasso, Madrid.

 

 

Le peintre et son modèle

 

In seinen späten Jahren – 1963 war er schon über achtzig – scheint sich bei Picasso so etwas wie ein Lieblingsthema herausgeschält zu haben: Er, der Künstler, und seine Modelle.

 

Wieviele solcher Künstler/Modell-Werke er in seinen letzten Jahren geschaffen hat, ist nicht bekannt. Und auch nicht, ob alle geschaffenen erhalten geblieben sind.

 

Die Sonderausstellung in der Fondation Beyeler zeigt eine handvoll davon – und jede ist anders. Manchmal spielt das Modell die Hauptrolle, dann wieder der Künstler selbst.

 

In einigen bildet er sich auch nur als Maler an der Staffelei ab – eine Art Selbstporträt.

 

Interessant ist das Werk «Künstler und sein Modell» aus dem Jahr 1971, das er zwei Jahre vor seinem Tod malt, da ist er 90. Das Gemälde (nicht an der Ausstellung in Riehen, siehe Spalte links, es hängt im >Museum Berggruen in Berlin, ) zeigt den Künstler völlig verschmolzen mit seinem Modell.

 

Das dürfte vermutlich seine Idealvorstellung gewesen sein. Für Frauen hatte er eine besondere Affinität
und für ihn war – nach seinen eigenen Worten –
Kunst und Erotik
nicht zu trennen.

 

 

   

Picasso-Perlen aus der permanenten Sammlung Beyeler

 

Femme assise dans un fauteuil, 1910.

 

Femme qui pleure, 1937.

 

Le sauvetage, 1932.

 

Pablo Picasso (1881-1973). Nu couché jouant avec un chat, 1964. Sammlung Beyeler.

 

 

 

Picassos eigenwilliges Frauenbild

 

In der Zeit des >Kubismus zerlegt er seine Modelle in Kuben und setzt sie dann wieder so zusammen, dass die Porträtierten nicht mehr zu erkennen sind.

 

In seinen Frühwerken enstehen zwar «normale», naturalistische Frauenporträts, die der Schönheit der Frau Rechnung tragen (z.B. Lola aus dem Jahr 1894 oder Olga Khokhlova 1917, die 1918 seine Ehefrau wird), aber schon bald stellt er seine Ex-Frauen als heulende, verzerrte Monster dar.

 

La femme qui pleure von 1937 ist ein schönes Beispiel dafür. Es ist eine Abbildung von Dora Maar, die Picasso 1936 kennen lernt. Er ist 54, sie 28 – und die Nachfolgerin von Marie-Thérèse. Dora will nicht verstehen, dass er sich von Marie-Thérèse nicht trennt. Zudem wartet schon seine Nächste, Françoise Gilot. Dora wird depressiv und heult ständig. Sie nervt den Künstler – und Picasso revanchiert sich, indem er sie als heulendes Monster malt.

 

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Le sauvetage ist eine von 26 Arbeiten, die Kunstsammler >Ernst Beyeler anlässlich eines Besuchs bei Picasso persönlich aus dem Bilderlager des Künstlers zum Kauf auswählen darf. In diesem Gemälde sind die Gesichtszüge von Marie-Thérèse zu erkennen.

 

Nu couché jouant avec un chat ist ein Bildtyp, den Picasso x-fach malt: Akt mit völlig verzerrten Proportionen, riesigen Füssen und Brüsten. Und mit Gesichtern, die sich gleichzeitig frontal und im Profil «lesen» lassen. Karikaturen von Frauen? – ja aber nicht immer, der Künstler hat eben viele Seiten, wie diese Zusammenstellung zeigt:

 

>100 Frauenbilder Picassos,
chronologisch geordnet

 

 

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Fotos Ausstellung «Künstler und Modell»
und permanente Sammlung Beyeler

 

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