Sie vereint vier Museen: Die «Moderne Kunst» mit Werken des 20. Jahrhundets; die «Neue Sammlung» mit Design-Objekten; die «Architektur»; und die «Staatliche graphische Sammlung». Das mit privaten Spenden errichtete neue und topmoderne Gebäude konnte 2002 eröffnet werden.
Der Schwerpunkt der Modernen Kunst liegt bei den deutschen Künstlern, aber auch die grossen Internationalen sind hier zu sehen, von Munch über Magritte bis Picasso. Allerdings ist die Abgrenzung zur >Neuen Pinakothek nicht ganz einfach, und so sind gewisse Überschneidungen nicht ausgeschlossen. Stark ist die Sammlung der deutschen Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts.
Wilhelm Lehmbruck (1881-1919). Seine Skulptur
«Der Gestürzte» von 1915-16 steht für die
vielen jungen Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
Die «Neue Sammlung» verfügt über 100'000
Objekte des modernen Designs, von
Gebrauchsgegenständen über Möbel bis zu
Auto-Ikonen.
>Überblick Kunstmuseen München
Deutsche Künstler des 20. Jahrhunderts |
|
Max Beckmann (1884-1950). Selbstbildnis
|
Grösste Max-Beckmann-Sammlung Europas
Ihm widmet das Museum einen permanenten Saal. Beckmann ist einer von wenigen Künstlern, der die grossen Erschütterungen des 20. Jahrhundert am eigenen Leib spürte: Das Ende des Kaiserreichs, den Ersten Weltkrieg, die Machtergreifung Hitlers, sein Schicksal als «entarteter» Künstler in der Nazizeit, den Zweiten Weltkrieg, die Emigration. Seine Werke spiegeln all die Epochen, sind mal amüsant, mal verstörend.
|
Franz Marc (1880-1916). Rote Rehe, 1912.
|
Der Blaue Reiter mit Franz Marc
Ein Highlight der Sammlung sind die Werke aus der Zeit des >Blauen Reiters. Grossartige, zum Teil wenig bekannte Gemälde von Wassily Kandinsky und August Macke. Und vor allem: Franz Marc mit seinen «roten Rehen» – eine Trouvaille.
|
Internationale Künstler, frühes 20. Jahrhundert |
|
Pablo Picasso (1881-1973). Maternité, 1921.
|
Picasso, Magritte...
Eine sehr umfangreiche und hochklassige Sammlung internationaler Künstler.
Sie ergänzt jene der >Neuen Pinakothek und überschneidet diese teilweise. Aber ein Besuch auch dieser Abteilung lohnt sich auf jeden Fall.
|
Kunst ab 1945 |
|
Georg Baselitz (1938). Schlafzimmer (Remix), 2005.
Joseph Beuys (1921-1986). Capri-Batterie, 1985.
|
Die Krux mit der modernen Kunst
Weil alles schon mal gemalt wurde, muss man «Neues» erfinden – so scheint es. Könnte man zum Beispiel alles auf den Kopf stellen, wäre das neu? Georg Baselitz (1938) tut das. Ziemlich mühsam für den Betrachter.
Vielleicht lief das auch bei >Andy Warhol so. Der gelernte Grafiker wollte auch etwas Neues machen und Künstler werden. Er wusste aber nicht, was er malen sollte. Seine Innenarchitektin gab ihm den Tipp: «Mach doch etwas, was alle täglich sehen». Also malte er Suppendosen. Und hatte Erfolg damit. Diesen steigerte er noch, indem er seine Werke zig-fach wiederholte und dann mechanisch vervielfältigte.
Joseph Beuys (1921-1986). Der berühmteste Aktionskünstler Deutschlands hat natürlich in der Pinakothek der Moderne einen würdigen Platz gefunden. Gezeigt werden diverse Installationen, die man allerdings erst versteht, wenn man Beuys Hintergründe kennt. Beuys grossartigstes Werk ist in Kassel «ausgestellt»: Seine «Landschafts-Aktion» mit 7000 gepflanzten Bäumen.
|