Der prächtige Palazzo am Canal Grande verdankt seinen Namen «Goldenes Haus» seiner golden leuchtenden Marmorfassade. Es ist ein Palast aus dem 15. Jht, den der Prokurator zu San Marco, Marino Contarini, zwischen 1421 und 1442 erbauen liess.
Ca' d'Oro an der gleichnamigen Station
am Canal Grande
Als Napoleon dann 1797 in Venedig einmarschierte und die Republik auflöste, verwahrloste der Palazzo. Erst 1895 liess ihn Baron Giorgio Franchetti (1865-1922) wieder instand stellen und brachte im aufwändig restaurierten Gebäude seine Kunstsammlung unter.
1916 schenkte er Haus und Sammlung dem italienischen Staat. 1927 erfolgte die Gründung der Galleria Giorgio Franchetti alla Ca’ d’Oro.
Baron Franchettis Sammlung besteht aus Möbeln, Wandteppichen, Bronzen und Skulpturen – und aus Gemälden venezischer und flämischer Herkunft. Sie wurde im Laufe der Jahre durch Werke aus den Galerien der Accademia und dem Archäologischen Museum erweitert.
Innenhof: Mosaik aus antikem Marmor –
von Baron Franchetti selbst angelegt.
Carlo Crivelli (1430-1495). Madonna col
Bambino e Sant'Onofrio. Ca d'oro.
Loggia Ca d'oro
Wandteppiche und MöbelPrächtige Marmorböden |
Die Sammlung des Barons Franchetti
Die Sammlung des aus Turin stammenden Giorgio Franchetti (1865-1922) besteht aus Möbeln und Wandteppichen, Skulpturen, Bronzen und Gemälden italienischer und flämischer Herkunft. Der eigentliche Star ist aber der Palazzo selbst. Er gehörte einst zu den prestigeträchtigsten Bauten Venedigs. Heute ist er ein spektakulärer Hingucker bei der Fahrt auf dem Canal Grande.
Seine Loggien öffnen sich zum Kanal hin. Sehenswert sind auch die beeindruckenden Mosaikböden aus Marmor, die Baron Franchetti selbst angelegt haben soll – was «selbst» auch immer bedeuten mag. Jedenfalls wollte er, dass die Böden an frühchristliche Kathedralen erinnern. Und er wünschte sich, hier beerdigt zu werden. Seit 1922 ruht jetzt seine Asche unter einem Porphyrstein.
Den Palast, samt Möbeln und Kunstsammlung, schenkte er 1916 – vier Jahre vor seinem Tod – dem italienischen Staat.
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Vittore Carpaccio (1460-1526). Annunciazione. Galleria Franchetti Ca d'oro. |
Carpaccio: Storie della Vergine
Vittore Carpaccio malte zwischen 1504 und 1508 einen sechsteiligen Zyklus zum Leben der Jungfrau Maria. Drei Gemälde daraus sind in der Ca d'oro zu sehen: Die Verkündigung, die «Visitazione» und «Tod der Jungfrau». Die übrigen drei heissen «Geburt» (Accademia Bergamo), die «Präsentation im Tempel» und «Sposalizio» (beide Brera Milano).
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Andrea Mantegna (1431-1506). San Sebastiano, 1506. Galleria Franchetti Ca d'oro.
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Mantegna: der heilige Sebastian
Mantegnas Heiliger Sebastian aus dem Jahr 1506 dürfte das wichtigste Gemälde der Galleria Franchetti sein. Das muss auch Franchetti so gesehen haben, denn er baute für das Bild eine mit Marmor verkleidete Kapelle in seinem Palazzo.
Die gezeigte Version ist die letzte von drei Gemälden des Künstlers zu diesem Thema (die früheren sind im Kunsthistorischen Museum Wien und im Louvre zu sehen). Das Bild wurde von Bischof Ludovico Gonzaga in Auftrag gegeben.
Es stellt das erste Martyrium des Heiligen Sebastian dar, bei dem er von einem Erschiessungskommando von Bogenschützen hingerichtet wird. Er überlebt auf wundersame Weise...
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Gianlorenzo Bernini (1598-1680). Figura allegorica del Rio della Plata. Ca d'oro. |
Bernini: Studien für Piazza Navone
In der Galleria Franchetti sind auch zwei Studien des grossen Bildhauers Gianlorenzo Bernini (1598-1680) zu sehen, die er für den berühmten Brunnen an der Piazza Navone in Rom fertigte – eine echte Trouvaille. Die eine Studie zeigt die allegorische Figur für den Fluss Rio della Plata, die andere jene des Nils.
Bernini war im 17. Jahrhundert die zentrale Figur im Kunstbetrieb Roms, während Jahrzehnten, unter nicht weniger als acht Päpsten. Er gilt als der Schöpfer des barocken Roms.
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Tizian |
Tizian: Fresken-Fragmente
Kein Bild, sondern ein Wandfresko. Allerdings nicht im Ca d'oro, sondern ursprünglich an einer Wand im Fontego dei Tedeschi angebracht. Die Fontego dei Tedeschi war Venedigs Landepunkt für Waren, die von deutschen Kaufleuten hier gelagert wurden. Im späten 14. Jahrhundert beherbergte die Fontego auch Büros der berühmten Bankerfamilie der Fugger. 1505 fiel das Gebäude einem verheerenden Brand zum Opfer, wurde aber bis 1508 wieder aufgebaut. Tizians Fresken erlitten dann Witterungsschäden, sodass nur noch Fragmente übrig blieben, die heute in der Ca d'oro ausgestellt sind.
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Fotos / Diashow |
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