Lange bevor die heutige Kirche entstand, gab es an dieser Stelle ein Nonnenkloster, gegründet im
9. Jahrhundert durch den Dogen Giustiniano Particiaco. Das Kloster diente dann bis ins 12. Jahrhundert auch als Begräbnisstätte für acht Dogen.
San Zaccaria im Sestiere Castello
Die heutige Kirchenfassade stammt aus dem Jahr 1483. Eigentlich besteht die San Zaccaria aus zwei Kirchen. Das linke Seitenschiff der älteren wurde zum rechten der jüngeren Kirche umgestaltet – in gotischem Stil.
Kirche und (ehemaliges) Kloster San Zaccaria.
Foto GoogleEarth.
Im Zuge der Säkularisation durch Napoleon 1797 wurden die Klostergebäude in eine Kaserne umgewandelt, die heute von den Carabinieri genutzt wird. Die Kirche wurde von der Säkularisierung nicht betroffen und dient bis heute als Pfarrkirche.
Altarbild von Giovanni Bellini (1430-1516).
Sacra Conversazione, 1505. San Zaccaria Venezia.
Foto Thomas Struth >mehr
Die Kirche enthält zwar eine ganze Reihe von Gemälden von bekannten Künstlern wie Tintoretto, Palma il Vecchio oder Tiepolo, aber die Hauptattraktion ist die «Sacra Conversazione» von >Giovanni Bellini aus dem Jahr 1505. Dieses Werk ist so bekannt und so berühmt, dass es jedes Jahr zig-tausende von Kunstinteressierten in die San Zaccaria zieht.
>Kirchenkunde und -Architektur
Titelbild (Ausschnitt)
Giovanni Bellini (1430-1516).
Sacra Conversazione, 1505.
San Zaccaria Venezia.
Hl. Zacharias
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Wer ist Zacharias? Der Vater von Johannes dem Täufer
Zacharias war gemäss biblischer Erzählung ein Priester. Das Lukas-Evangelium berichtet, dass er zur Zeit von König Herodes (ca. 20 vor bis 39 n.Chr) gelebt habe und mit Elisabeth verheiratet war. Die Ehe blieb aber kinderlos. Während einer Predigt im Tempel zu Jerusalem soll ihm Erzengel Gabriel erschienen sein. Dieser verkündet ihm, seine Frau werde einen Sohn gebären, den sie Johannes nennen sollten.
Zacharias ist verunsichert und antwortet, er selbst sei zu alt und seine Frau unfruchtbar. Nun erbittet er ein Zeichen. Der Engel stellt sich als Gabriel vor, den Gott gesandt habe, um diese Ankündigung zu machen. Zacharias werde stumm bleiben und «nicht sprechen können, bis all dies geschehen sei». Als Zacharias den im Tempel Anwesenden den üblichen Segen erteilen will, kann er nicht mehr sprechen. Er bleibt solange stumm, bis er bei der Beschneidung seines Sohnes den Namen Johannes bestätigt hat. Es ist Johannes der Täufer. >mehr
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Giovanni Bellini (1430-1516). Sacra Conversazione, 1505. San Zaccaria Venezia.
Ausschnitt.
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Giovanni Bellinis Altar-Meisterwerk
Dargestellt sind der Apostel Petrus in den für ihn typischen Farben Gelb und Blau und mit Buch und (Himmels)schlüssel, neben ihm die die hl. Katharina mit der Märtyrerpalme. Im Zentrum Maria mit Kind, rechts der rot gekleidete Kirchenvater Hieronymus; hinter ihm die Heilige Lucia von Syrakus mit dem Glas, in dem ihre beiden Augen schwimmen.
Genial gelöst ist vor allem die architektonische Malerei: Der obere Teil des Bildes passt genau in die Nische des Altars und vermittelt den Eindruck, es gäbe dahinter nochmals eine Wölbung. Die beiden Pilaster links und rechts sind nicht gemalt – diese sind bereits ein Teil des Altars.
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Tiepolo (1696-1770). Flucht nach Ägypten. |
Reiche Kunst in den Korridoren
Die Wände der Korridore sind fast vollständig mit Gemälden bedeckt. Leider sind die meisten nur sehr schwer zu erkennen, weil Lichteinfälle von den Kirchenfenstern Reflektionen auf den Bildern erzeugen.
Einige berühmte Künstler haben hier ihre Spuren hinterlassen. Neben Giovanni Bellini waren auch Palma der Ältere (1480-1528), Tintoretto (1518-1594), Van Dyck (1599-1641) und Tiepolo (1696-1770) am Werk. Und dazu noch eine ganze Reihe weniger bekannte Namen. |
Gerolamo Pellegrini (1624-1700).
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Deckenfresko über dem Hochaltar
Über den Künstler, der dieses Deckenfresko über dem Hochaltar gemalt hat, weiss man nur sehr wenig. Gerolamo Pellegrini (1624-1700) stammt aus Rom. Das könnte auch erklären, warum dieses Werk im Stil der Fresken von barocken Kuppeln römischer Kirchen gemalt ist. Es stellt die «Herrlichkeit des Heiligen Zaccaria» dar.
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