Er ist der prominenteste Schweizer Vertreter der >konkreten und konstruktiven Kunst. Bildhauer, Architekt, Maler, Grafiker.
Max Bill kommt 1908 in Winterthur zur Welt. Nach einer Lehre als Silberschmied an der Kunstgewerbeschule Zürich beginnt er sich 1925 für die moderne Architektur zu interessieren. In Paris begeistert er sich für Le Corbusiers «Pavillon de l'Esprit Nouveau» und erfährt, dass 1926 in Dessau das neue >Bauhaus eröffnet wird. Dort erhält er als 18-jähriger einen Studienplatz für Architektur, Design und bildende Kunst. Unter seinen Lehrern sind klingende Namen wie Paul Klee, Wassily Kandinsky oder Oskar Schlemmer.
Noch bevor die Nazis 1931 das Bauhaus schliessen, kehrt er nach Zürich zurück und ist als Architekt, Bildhauer, Grafiker und Maler tätig. In Zürich-Höngg bezieht er 1933 sein eigenes Haus.
1936 wird Max Bill an der Triennale di Milano mit dem Grand Prix ausgzeichnet. Bis 1937 ist er Mitglied der Pariser Künstlerbewegung «Abstraction-Création». In Zürich definiert er seine Vorstellung von Konkreter Kunst und wird zum wichtigsten Vertreter der
>Zürcher Konkreten. 1938 wird er Mitglied des «Congrès International d’Architecture Moderne». Er ist auch als Publizist aktiv und gründet 1941 den Allianz-Verlag.
Max Bill, 1970. Foto Marcel Vogt,
ETH-Bibliothek Zürich.
1944 erhält er einen Lehrauftrag an der Kunstgewerbeschule Zürich. Nach dem Zweiten Weltkrieg hält er Gastvorlesungen in verschiedenen Städten Deutschlands. 1953 wird er Mitbegründer der Hochschule für Gestaltung in Ulm und ist bis 1956 deren Rektor. Er plant und realisiert auch das Ulmer Hochschulgebäude. 1967 und 1974 hält Bill einen Lehrstuhl in Hamburg: an der Hochschule für bildende Künste.
Er ist in den USA, Brasilien und Peru unterwegs, sitzt in der Jury für den grossen Architekturpreis von Sao Paulo. Zurück in der Schweiz wird er Mitglied des Bundes Schweizer Architekten und richtet 1959 in London die Ausstellung «Swiss Design» aus. 1960 wird er in die eidgenössische Kunstkommission gewählt und Leiter des Departementes «Bilden und Gestalten» an der Landesausstellung «Expo» 1964 in Lausanne.
Max Bills erste Ausstellung in den USA findet 1963 in New York statt. 1974 organisiert er in den USA eine grosse Wanderausstellung «Max Bill». Retrospektiven bekommt er 1969 im Kunsthaus Zürich, 1974 in Buffalo und in Los Angeles sowie 1988 im Solomon R. Guggenheim Museum in New York.
Von 1961 bis 1968 ist Max Bill Mitglied des Zürcher Gemeinderates und von 1967 bis 1971 des Nationalrates (parteilos, portiert vom Landesring der Unabhängigen, LdU).
Max Bill stirbt am 9. Dezember 1994 auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Auf seinen Flug nach Zürich wartend, erleidet er einen Herzanfall und stirbt auf dem Transport ins Krankenhaus. Seine Asche wird in der Nähe der Pavillon-Skulptur an der Bahnhofstrasse in Zürich verstreut.
>Detaillierter Curriculum Vitae (PDF)
Titelbild (Ausschnitt)
Max Bill, Pavillon-Skulptur an der
Bahnhofstrasse Zürich, 1983.