Ein absolut einmaliges Bauwerk: Weder Burg noch Schloss noch Gefängnis, obwohl der Name «Zwinger» so etwas vermuten liesse. Das Gegenteil trifft zu. Das Bauwerk ist der Laune eines vergnügungssüchtigen Fürsten entsprungen. Sein Name: Friedrich August I. Auch «der Starke» genannt. >mehr
Der Zwinger aus der Luft (Foto GoogleEarth).
August dem Starken waren Feste wichtiger als Festungen. Und weil er gerne protzte, liess er 1709 für den Staatsempfang des dänischen Königs ein wahrhaft prächtiges Bauwerk im Stil des Barocks errichten, das bis heute zu den Highlights von Dresden zählt.
Zunächst war der Zwinger noch ein zur Elbe hin offener Hof. Die barocken Gebäude, Gärten und Nymphen-Teiche hatten reinen Festcharakter: Ein Lustgarten für Konzerte, Feuerwerk, Turniere und Tierkämpfe. Und natürlich der perfekte Umschwung für die ganz grossen Festanlässe wie die Hochzeit seines Sohnes Friedrich August II mit der habsburgischen Kaisertochter Maria Josepha im Jahre 1719.
Eigentlich sahen Augusts Pläne den Zwinger als Vorhof zu einem neuen Schloss vor. Aber die Bauten dauerten bis 1732, und als der Kurfürst ein Jahr später starb, versandeten die Pläne für ein neues Schloss.
Gut hundert Jahre später (1847-1855) konnte der Zwinger mit dem Bau der Sempergalerie fertig gestellt werden. Dort ist heute die >Gemäldegalerie «Alte Meister» untergebracht. Mit diesem mächtigen Gebäude im Stil der Hochrenaissance ist der Zwinger zu einer Einheit geworden.
Das Kronentor. |
Barock soweit das Auge reicht
In der Mitte der Langgalerie steht das Kronentor, das im italienischen Hochbarockstil errichtet ist. Für die Giebelbekrönung sorgte Johann Benjamin Thomae, ein «Gehilfe» des Hauptbildhauers des Zwingers, Balthasar Permoser. In den Nischen im Übergang zur Langgalerie stehen die antiken römischen Götter Vulkan und Bacchus. |
Wallpavillon. |
Wallpavillon – Hochbeispiel des Barocks
Höhepunkt des Zwingers und der barocken Baukunst. Zahlreiche Plastiken beleben die Aussenansicht: Auch hier jede Menge «heidnische» Figuren: Hercules, Paris mit Göttinnen, Juno und Jupiter. Sie sollen den weltlichen Machtanspruch des Fürsten in Verschmelzung mit der griechisch-römischen Mythologie darstellen.
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Glockenspiel- |
Glockenspielpavillon
Hier faszinieren vor allem die Uhr und die Glocken aus Porzellan, die ursprünglich vergoldet waren. Während die Bomben im Zweiten Weltkrieg die Uhr fast unbeschädigt liessen, wurden viele der Glocken komplett zerstört. Beim Wiederaufbau erhielt das Glockenspiel wieder 40 Porzellanglocken, aber nicht mehr vergoldet, nur noch in weisser Farbe. Jede Viertelstunde ertönt das >Glockenspiel.
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Porzellanpavillon.
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Porzellanpavillon
Dieser prachtvolle Pavillon konnte 1719 fertig gestellt werden – gerade rechtzeitig für die Vermählung des Sohnes von August dem Starken: Friedrich August II. Dieser feierte Hochzeit mit der ältesten Tochter des Habsburger >Kaisers Josef I, der Erzherzogin von Österreich, Maria Josepha.
Der Pavillon beherbergt seit 1939 die berühmte Porzellansammlung, die auf August den Starken zurückgeht.
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Blick in die Porzellan-Sammlung
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Die Porzellansammlung
Gegründet von August dem Starken im Jahre 1715. Sie umfasst rund 20'000 Kunstwerke. Davon sind etwa 10% ausgestellt. Seit 2006 ist der vom New Yorker Architekt Peter Marino entworfene neue Ausstellungsraum zugänglich. Hier sind die kostbarsten Stücke mal einzeln, mal als Gruppen arrangiert.
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Gemäldegalerie. |
Gemäldegalerie «Alte Meister»
Die Gemäldegalerie im Zwinger heisst auch Sempergalerie nach ihrem Planer Gottfried Semper und beherbergt eine einmalige Sammlung von italienischen, französischen, spanischen und deutschen Meistern.
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Fotos Zwinger
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