Ein Juwel am Stadtrand von Winterthur. Und eine Fundgrube für Freunde der französischen Kunst. Die Villa «Am Römerholz», die der Kunstsammler Oskar Reinhart 1924 zu seinem Wohnsitz und später zum Ort seiner Kunstsammlung machte, ist heute ein exklusives Museum.
Villa und Museum Römerholz.
Die Begeisterung für Kunst muss Oskar Reinhart von seinem Vater, Theodor Reinhart (1849-1919), geerbt haben. Dieser war mit seiner Winterthurer Firma Gebrüder Volkart nicht nur ein höchst erfolgreicher Handelskaufmann – Schwerpunkt Baumwolle –, sondern auch ein Mäzen von verschiedenen Künstlern seiner Zeit.
Oskar Reinhart, 1943. Gemälde von
Alexandre Blanchet (1882-1961).
Stiftung Oskar Reinhart.
Oskar Reinhart (1885-1965) selbst begann früh zu sammeln, konnte sich aber erst mit 39 Jahren seinen Traum verwirklichen und sich von der kaufmännischen Arbeit im Familienunternehmen zurückziehen. Ab 1924 widmete er sich ganz dem Ausbau der Kunstsammlung.
Die grosse Gemäldegalerie.
Oskar Reinhart wollte seine Kunstsammlung auch der Öffentlichkeit zugänglich machen und schenkte bereits in den 40er-Jahren einen Teil davon der Stadt Winterthur. Den anderen Teil – samt Villa – vermachte er testamentarisch der Schweizerischen Eidgenossenschaft, die die Sammlung «Am Römerholz» betreut und seit 1970 dem Publikum zugänglich macht.
Ein anderer Teil seiner Sammlung ist in die «Stiftung Oskar Reinhart» eingeflossen, die in einem weiteren Museum in Winterthur zu sehen ist, im Kunst Museum Winterthur Reinhart am Stadtgarten.
>Kunst Museum Winterthur Reinhart am Stadtgarten
>Kunst Museum Winterthur Villa Flora
Titelbild (Ausschnitt)
Pierre-August Renoir (1841-1919).
La Grenouillère, 1869.
Museum «Am Römerholz» Winterthur.
Sammlung 15. und 16. Jahrhundert |
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Lucas Cranachd.Ä. (1472-1553). Anna Cuspinian- |
Cranach, Holbein, Brueghel...
Zum ältesten Sammlungsbestand gehören Werke spätgotischer Meister aus der Region Oberrhein. Ein Highlight der deutschen Renaissance ist das Diptychon von Lucas Cranach d.Ä. (1472-1553). Es zeigt Bildnisse des Ehepaars Dr. Johannes und Anna Cuspinian-Putsch aus dem Jahr 1502.
Im stilgemäss eingerichteten Renaissancezimmer der Villa «Am Römerholz» hat es einen würdigen Platz gefunden.
>Fotogalerie 15. und 16. Jahrhundert
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Sammlung 17. und 18. Jahrhundert |
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Nicolas Poussin (1594-1665). Die Heilige Familie, 1630.
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...Poussin, El Greco, Rubens
Eine Auswahl von gediegenen Namen des 17. und 18. Jahrhunderts ist im kleinen Louis XVI-Salon der Villa «Am Römerholz» zu sehen. Darunter ausgesuchte Werke von Nicolas Poussin, Jean-François Millet, Frans Hals, El Greco, Claude Lorrain und Peter Paul Rubens.
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Sammlung 19. Jahrhundert |
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Edouard Manet.
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Schwerpunkt und Highlight: Die Franzosen
Die grosse Liebe des Sammlers Oskar Reinhart. Kein Wunder, bilden die Franzosen den Schwerpunkt der Sammlung. In ihr finden sich echte Trouvaillen von Jean-Auguste-Dominique Ingres, Eugène Delacroix, Théodore Géricault und Gustave Courbet.
Eine besondere Schwäche hatte Oskar Reinhart für die Impressionisten. Hier brilliert das Museum mit den Superstars Claude Monet, Edouard Manet und – stark vertreten – Pierre-Auguste Renoir.
Dazu kann man sich an Werken von Gauguin, Cézanne, Toulouse-Lautrec, van Gogh und vielen weiteren erfreuen. Die Kollektion gibt einen fantastischen Einblick in die französische Kunst des 19. Jht.
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Sammlung 20. Jahrhundert |
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Pablo Picasso.
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Gemälde und Skulpturen
Von Pablo Picasso gibt es zwar nur ein einziges Gemälde zu sehen, dafür aber ein seltenes aus seiner Blauen Periode. Und weitere Werke aus dem 20. Jht von Cézanne, Renoir und Utrillo.
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Der Kunstsammler |
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Oskar Reinhart (1885-1965)
Er war einer der bedeutendsten Kunstsammler
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Ausstellungen |
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Lucas Cranach – die Anfänge in Wien
Frühwerke des Künstlers sind selten. In der Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum Wien gezeigt werden, sind Cranachs Arbeiten ab 1500 zu entdecken. Die Ausstellung läuft vom 12.3. bis 12.6.2022.
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