Eine wahre Fundgrube für Liebhaber der Modernen Kunst. Dabei hatte das Haus bei seiner Gründung 1895 mit Kunst noch gar nichts am Hut. Es diente zunächst als stadtgeschichtliches Museum und zeigte einheimsiche Wohnungseinrichtungen, Silberwaren, Schmuck und Waffen.
Der historische Teil des Museums.
Nach dem ersten Weltkrieg begann man in den 1920er-Jahren, die stadtgeschichtlichen Sammlungen an andere Museen auszulagern und schaffte nach und nach zeitgenössische Kunst an, vor allem von niederländischen und französischen Künstlern.
So um 1930 herum konnte man mit einem echten Renner aufwarten: Eine umfangreiche van Gogh Sammlung zog ein. Rund 40 Jahre lang wurden diese Werke im Stedelijk gezeigt. Aber dann baute man dem immer berühmter werdenden >van Gogh sein eigenes Museum. Dieses wurde 1972 eingeweiht – und das direkt neben dem Stedelijk. Was nun?
Der Neubau von 2012, der heute mit
dem alten Gebäude verbunden ist.
Die Entscheidung war rasch gefällt: Das Stedelijk sollte sich künftig mit moderner und zeitgenössischer Kunst profilieren. 2003 musste dann aber das historische Backsteingebäude wegen Brandschutzauflagen geschlossen werden. Die Werke wurden in ein altes Postgebäude zwischengelagert, während man gleichzeitig ein neues Museumsgebäude in Auftrag gab. Es kostete über vier Millionen Euro und wurde 2012 durch Königin Beatrix eröffnet.
Im heutigen Stedelijk bilden das historische Gebäude und der moderne Neubau eine Einheit. Gezeigt werden nun Spitzenwerke der klassischen Moderne – von Cézanne bis Picasso und von Chagall bis Malewitsch – aber auch zeitgenössische Kunst. Zudem werden laufend Wechselausstellungen durchgeführt.
Das Entrée des Stedelijk.
Kees van Dongen (1877-1968). Maria Lani,
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Kees van Dongen (1877-1968)
Er stammt aus Rotterdam und ist der Sohn eines Bauern. Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste in Rotterdam. Ab 1897 arbeitet er in Paris, wohnt zeitweise im berühmten Künstleratelier Bateau-Lavoir.
1905 schliesst er sich den >Fauvisten Matisse, Derain, de Vlaminck an. 1909 wird er auch Mitglied der Künstlergruppe >Brücke in Dresden. |
Theo van Doesburg (1883-1931). Counter-Composition V, 1924. |
Theo van Doesburg (1883-1931)
Der «Vater» der Konkreten Kunst. Von ihm stammt auch der Begriff, den er 1924 einführte. 1929 ist er Mitbegründer einer Pariser Künstlergruppe, die sich «Art concret» nannte und sich der «vergeistigten Kunst» widmeten. Darunter verstanden sie die Anwendung von rein geometrischen Formen.
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Kasimir Malewitsch(1879-1935). Englishman in Moscow, 1914. |
Kasimir Malewitsch (1878-1935)
Die Nummer 1 unter den Supremastisten. Sein berühmtestes Werk, das «schwarze Quadrat», ist zwar auch im Stedelijk nicht zu sehen (dieses hängt in der Tretjakow Galerie in Moskau). Aber das Museum hat eine beachtliche Zahl von Malewitsch-Werken zu bieten.
Der «Englishman in Moscow» von 1914 ist eine Art Collage von abstrakten und geometrischen Elementen, enthält Zeichen und Schriften – und einen Fisch. Was ist die Aussage? Vielleicht beschreibt das Bild ganz einfach die Eindrücke, die ein Engländer in Moskau gewonnen hat.
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Roy Lichtenstein (1923-1997). As I Opened Fire, 1964. Fragment 1 aus Triptychon, 1965.
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Roy Lichtenstein (1923-1997)
Bekannt für seine Pop-Art und neben Andy Warhol der berühmteste dieser Kunstrichtung. Sein Markenzeichen ist der industrielle Druck des Comics. Das hier gezeigte Bild ist ein Teil eines Triptychons.
Zur Kunst kam Lichtenstein in Kursen der «Art Students League» in New York. In den 1950er-Jahren erregte er Aufmerksamkeit mit Comic-Figuren wie Michey Mouse und Donald Duck. Er befasste sich auch mit «Action Painting» wie >Jackson Pollock.
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Niki de Saint Phalle (1930-2002). Tir (Shooting Altar), 1970. |
Niki de Saint Phalle (1930-2002)
Die vor allem durch ihre «Nanas» berühmt gewordene Französin ist eigentlich eine Bildhauerin. Ihr Lebenswerk steht in der Toscana – es ist der «Giardino dei Tarocchi. Im Stedelijk-Museum zeigt sie eine Installation, die sie «The Shooting Altar» nennt. Eine Konstruktion von vielfältigen und teils verwirrenden Figuren und Gegenständen.
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Fotos / Diashow
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Sonderausstellungen |
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Chagall, Picasso, Mondrian...
Die Ausstellung vom 21. September 2019
Sie stammen fast alle aus der eigenen Kollektion des Stedelijk. Was für eine sensationelle Sammlung!
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Carlos Amorales – the Factory
Bis 17. Mai 2020. Amorales ist 1970 in Mexiko geboren und zog 1990 nach Amsterdam. Dort studierte er Kunst an der Gerrit Rietveld Akademie und in der Rijksakademie. 2004 kehrte er nach Mexiko zurück und baute dort sein «Liquid Archive» auf, eine Kollektion von tausenden digitalen Silhouetten, die er für jedermann frei zugänglich machte.
In der Ausstellung in Amsterdam zeigt der 50-jährige neben seiner Neonshow auch ganze Wände voller erotischer Zeichnungen und mehrere weisse Räume gefüllt mit schwarzen Schmetterlingen.
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