Der Sohn eines wohlhabenden Antwerpener Seidenhändlers ist ein ausgesprochen Frühreifer.
Schon mit 14 malt er erstaunliche Porträts und hat bereits als Teenager sein eigenes Atelier. Noch bevor er volljährig ist, führt ihn die Standesorganisation der Maler, die Lukasgilde, als anerkannten Meister.
Anthonis van Dyck,
Selbstbildnis mit etwa 36 Jahren.
Rubenshaus Antwerpen.
1616 nimmt ihn Peter Paul Rubens als Lehrling auf. Der junge van Dyck lebt in Rubens >Palazzo in Antwerpen und arbeitet in seiner Werkstatt.
Eines Tages kommt ein kunstsinniger englischer Earl bei Rubens zu Besuch. Er ist von dem jungen van Dyck beeindruckt und verschafft ihm Zugang zum englischen Könighaus. 1620 zieht van Dyck nach London. King James I – Sohn der schottischen Königin Maria Stuart – lässt ihn wichtige Persönlichkeiten des Königshofs malen. Obwohl er in England gut entlöhnt wird, bleibt er nur ein halbes Jahr.
1621 zieht es ihn nach Italien. Von Genua aus reist er nach Rom, Sizilien und Venedig, immer auf der Suche nach den grossen italienischen Vorbildern. Vor allem Veronese und Tizian begeistern ihn – und nehmen ihn etwas aus dem Einflussbereich Rubens.
1627 kehrt er nach Antwerpen zurück, arbeitet aber auch am Königshof in Den Haag. In dieser Zeit entstehen vermehrt biblische Werke für Altäre – jetzt wieder mehr in Rubens pathetisch-schwülstigem Stil.
1632 übersiedelt van Dyck nach England. Diesmal kommt er in die Dienste des Königs Charles I (auch ein Stuart, Sohn von James I), der von seinem Maler so begeistert ist, dass er ihn in den Adelsstand erhebt. In seiner zweiten England-Phase entstehen die ausgefeiltesten Porträts. Insgesamt soll er in seinem Leben etwa 280 Porträts gemalt haben.
Anthony van Dyck, wie er in England genannt wird, stirbt am 9. Dezember 1641 in London im Alter von nur 41 Jahren. Der zum Ritter geschlagene Maler wird in der St. Pauls Cahtedral beigesetzt, was über seine Bedeutung als Künstler alles sagt.
Titelbild (Ausschnitt)
Anthonis van Dyck (1599-1641).
William II and his bride Mary Stuart, 1641.
Rijksmuseum Amsterdam.