Hoppla, wo bin ich denn hier gelandet? In der Toscana? Vor mir steht ein eindrücklicher Backsteinbau im Stil der italienischen Renaissance. Mit einer schmucken Arkadenloggia. Getragen von sechs eleganten Säulen. Im Gemäuer eingelassen: klassische Statuen.
Unter diesem Platz verbirgt sich der neue Teil
des Museums, wo Sonderausstellungen
gezeigt werden.
Doch der Bau steht tatsächlich an der Elbe und stammt aus den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts. Und die Namen der Architekten klingen durchaus deutsch: Schirrmacher und von der Hude. Alles im Lot. Wir sind tatsächlich in Hamburg.
Aufgang zur Kunsthalle
Bis 2016 war die Kunsthalle zwei Jahre lang geschlossen und wurde rundum renoviert, mit Kosten von über 20 Mio Euro. Das Werk darf sich sehen lassen. Es vereint die alten Elemente gekonnt mit den neuen, und die Verbindung wirkt sinnvoll und logisch: Im alten Backsteingebäude aus dem 19. Jahrhundert sind – neu gehängt – die Sammlungen untergebracht, die den enormen Zeitraum vom 14. bis zum 21. Jahrhundert abdecken. Mit alten Meistern und deutscher Romantik (Caspar David Friedrich und so), aber auch auf deutschen Expressionisten.
Und im neuen «unterirdischen» Teil (der Vorplatz ist gewissermassen der Deckel der neuen Räume) steht nun ausreichend Platz für Sonderausstellungen zur Verfügung.
Unterirdisch: Die Abteilung Moderne Kunst
Der Ausstellungsreigen wurde im Mai 2016 gleich
mit einem Knaller aus der französischen Moderne eröffnet: Edouard Manet.
Paris Bordone. |
Alter Meister, neu eingekauft
Die Meistersammlung reicht von Albrecht Dürer über Lucas Cranach bis Claude Lorrain. Aber nur noch selten kommen alte Werke neu hinzu. Dieses Gemälde von Paris Bordone (1500-1571) ist eine Ausnahme. Gemalt wurde es in den Jahren 1535-1540 und heisst «Junge Dame mit Spiegel und Magd».
Die Kunsthalle Hamburg kaufte es 2015 bei einem Londoner Kunsthändler. Preis unbekannt. Aber es heisst, dass der Jahresetat des Museums bei etwa 700'000 Euro liegt, ...und im Jahr 2015 wurde nur ein Gemälde eingekauft. Rechne.
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Fotos alte Meister |
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Friedrich. |
Deutsche Romantik vom Feinsten
In Friedrich-Werken kann man hier schwelgen, – ein ganzer Raum ist ihm gewidmet. Und sein berühmtestes Bild, «Der Wanderer über dem Nebelmeer» von 1817 hängt auch hier und darf im Original bewunder werden. Caspar David Friedrich gilt als der bedeutendste Künstler der deutschen Romantik. Er war mit seinen leicht melancholischen Werken wegweisend.
>mehr über Caspar David Friedrich
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Cézanne.
Monet. |
Französische Impressionisten
Diese dürfen natürlich in keinem Museum fehlen – auch in der Hamburger Kunsthalle nicht. Zu sehen sind Werke von Claude Monet, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir u.a.
Dieses Bild von >Paul Cézanne stammt aus dem Jahr 1873-75 und heisst «Am Quai de Bercy in Paris».
Das untere wurde 1902 von >Claude Monet gemalt und zeigt die Waterloo-Brücke in London.
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Leighton. |
Biondina – das italienische Mädchen
Ein Bild von einem Bild! Einfach nur schön, dieses Gesicht, diese Augen... Gemalt 1879 von Baron
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Kirchner. |
Die deutschen Expressionisten
Gut dotiert ist die Hamburger Kunsthalle auch mit Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner (im Bild die «Weisse Kuh» aus dem Jahr 1920).
Dazu Werke von Max Beckmann, Erich Heckel, Franz Marc, Georg Grosz, Karl Schmidt-Rottluff usw.
>mehr über Ernst Ludwig Kirchner
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Beckmann. |
Max Beckmann – nicht nur expressionistisch
Die Kunsthalle zeigt auch eine sehr schöne Sammlung von Beckmann-Werken. Dabei sind auch Frühwerke (Porträts) , die noch nicht im typischen Beckmann-Expressionisten-Stil gemalt sind, sondern noch ganz klassisch.
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Aus der Sammlung Moderne |
Sonderausstellungen |
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William Blake Vom 14. Juni bis 8. September 2024. Der Engländer William Blake (1757–1827) war Dichter, Maler und Grafiker. Er wird oft als Vorläufer der Romantik gesehen und gilt als einer der wichtigsten visionären Künstler Englands.
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Fotos Sonderausstellung William Blake |
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Manet – sehen Vom 27. Mai bis 4. September 2016 zum Anlass der Wiedereröffnung der Kunsthalle.
Sehen und gesehen werden war auch das Thema, das jeweils die Pariser zu den Salon-Ausstellungen lockte. Gezeigt wurden nicht nur Werke von Manet selbst, sondern auch von anderen Künstlern aus seinem damaligen Umfeld wie Berthe Morisot.
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Fotos Sonderausstellung Edouard Manet |